Pauline wohnt mit Alex auf einem Hof im Jura. Die beiden sind Selbstversorger. Ihre Liebe, ihre Ideale und ihre Arbeit schweissen sie zusammen. Um noch autonomer leben zu können, lässt Alex eine Windturbine installieren. Den Aufbau überwacht Ingenieur Samuel, der beim Eintreffen auf dem Hof zu schnell fährt und eines der kleinen Wollschweine anfährt. Schnell wird klar, dass sich Pauline, die eigentlich glücklich ist mit Alex, zu Samuel hingezogen fühlt. Das Melodrama beginnt.

#YT0#

Verklärte Landwirtschaft

Im neusten Film «Le vent tourne» (der Wind dreht) der Schweizerin Bettina Oberli wechseln sich Bauernhofidylle und dramatische Szenen ab. Mal verirrt man sich bei Nebel am Creux du Van – dem «Grand Canyon der Schweiz» – mal sterben Kälber bei der Geburt oder ein Hexer versucht, mit Kupferketten Kühe zu heilen, da Alex die moderne Veterinärmedizin ablehnt. Daneben werden die Kühe von Hand gemolken und die Hühner gestreichelt. Ein abwechslungsreiches Kinoerlebnis mit einem gar etwas verklärten Blick auf die Landwirtschaft.

Starke Bilder, starke Frau

Stark ist die persönliche Entwicklung von Pauline, der Bäuerin. Sie löst sich aus ihrer Beziehung, von ihren Wurzeln und ihrem bisherigen Leben, da sie beginnt, eigene Wünsche und Bedürfnisse zu entwickeln. Im Gegensatz zu Alex, der sich immer mehr in die Aussteiger-Ideologie verbeisst. Es lohnt sich, allein schon wegen den Landschaftsbildern, den Film zu schauen. Am Ende sieht man den Creux du Van sogar bei Sonnenschein.

pd/et

«Le vent tourne» läuft zur Zeit in den Schweizer Kinos.