Insgesamt 33 Hengstanwärter stellten sich am Samstag, 11. Januar, an der Hengstselektion in Glovelier JU den kritischen Blicken der Rassenrichter und dem zahlreich erschienen Publikum. 16 Hengste erhielten ein Ticket für die Teilnahme am Stationstest im Nationalgestüt.

Ein beeindruckender Hengst

Von den vorgeführten Hengstanwärtern zeigte sich die Körkomission unter dem Vorsitz von Vincent Monin aus Glovelier beeindruckt. Die von den Hengstaufzüchtern geleistete Arbeit wurde gelobt. Der diesjährige Jahrgang zeichnet sich durch seine gute Qualität mit sehr guten Typ-Hengsten aus, die korrekte Fundamente und eine gute Stellung der Gliedmassen aufweisen.

Über den Sieg durfte sich der in der Freibergerszene bekannte Hengstaufzüchter Pierre Koller aus dem bernischen Bellelay mit seinem Hengst Érable (Edoras / NeverBW) freuen. Die Richter beeindruckte der Hengst besonders durch seinen Typ und Körperbau. Érable entspreche vollständig dem vom Schweizerischen Freibergerverband (SFV) gewünschten Bild eines Freibergers, so der Verband.

Ein aussergewöhnliches Jahr

Hinter dem Sieger platzierten sich die Hengste Nevio AH (Nordica de la Burgis / Ethan) von Laurent und Marie-Madeleine Bandelier aus Bévilard (BE) und Casanova de R'éclère (Costard de C / Don Ovan du Clos Virat) von M. Meyer und J. Juillard, Réclère JU auf dem Podest. Auch sie entsprechen dem gesuchten Freibergertyp und sind sehr gut gebaut. Hinsichtlich der Mütter der Hengstanwärter war es ein aussergewöhnliches Jahr, denn es handelte sich überwiegend um exzellente Zuchtstuten mit aussergewöhnlichen Leistungen und Zuchtwerten, was den Verband sehr freue.

Hengst Nevio AH (Nordica de la Burgis / Ethan) von Laurent und Marie-Madeleine Bandelier mit Gesamtnote 24.00 erreicht den 2. Rang.
Hengst Nevio AH (Nordica de la Burgis / Ethan) von Laurent und Marie-Madeleine Bandelier mit Gesamtnote 24.00 erreicht den 2. Rang. (Bild: SFV)

Sechs Linien in Avenches

Von den insgesamt elf noch existierenden väterlichen Linien der Freiberger qualifizierten sich 14 Hengste aus sechs der sieben in Glovelier anwesenden Linien (5 E, 4 C, 2 H, 2 N, 2 L, 1 V) für den Stationstest in Avenches (VD). Damit ist eine Linie mehr als im vergangenen Jahr vertreten.

V-Linie schafft erste Etappe
Mit dem Hengst Vulkan (Vartan / Chianti) schaffte es auch ein Hengst der verschwindenden V-Linie in die zweite Etappe des Körungsprozesses. Während die Vielfalt aufseiten der Vaterlinie auch in diesem Jahr eher gering war, zeigte sich bei den Müttern eine interessante Vielfalt. Die 16 ausgewählten Hengste stammen aus 12 verschiedenen Mutterlinien. Die insgesamt 33 an der Vorselektion präsentierten Hengstanwärter stammten dabei von 29 Mutterlinien.

Inzuchtgrad unter 10 %
Erfreut zeigt sich der SFV auch über die Inzucht- und Verwandtschaftsgrade der Kandidaten. Ohne Ausnahme wiesen alle Junghengste einen Inzuchtgrad von 10 % und Verwandtschaftsgrad von maximal 16 % auf. Dies entspricht den Empfehlungen des Verbandes und zeigt, dass die Parameter von den Züchtern berücksichtigt werden. Am 20. Januar geht es für die Hengste weiter nach Avenches an den 40-tägigen Stationstest. Nur die besten erhalten am 1. März dann den Titel als Zuchthengst der Freibergerrasse. fmo/pd

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