Bereits am Sonntag hatte ich der Stute Athéna – von mir wird sie «blonder Engel genannt» – die Hufe gewaschen, den Schweif shampooniert und eingeflochten und sie herausgeputzt. Sie sollte bereit sein für das Foto. Am Montagvormittag wusch mein Vater Gottlieb nochmals, wo es nötig war. Ich machte gegen Mittag den «Feinschliff». Dann ging es los, ab in den Transport und Richtung Detligen. Glücklicherweise haben wir nur rund zwanzig Minuten, um nach Detligen zu fahren.

Für Chrigu Stucki nehme ich frei 

Versammelt waren alle Züchter, Besitzer, Sponsoren und natürlich das Organisationskomitee des Seeländischen Schwingfests, das vom 23. bis zum 25. Mai in Detligen stattfinden wird. Wir waren die ersten auf Platz, dann kamen nacheinander alle Leute, die OK-Mitglieder und die Lebendpreise. Natürlich auch der grosse «Böse», Chrigu Stucki. Und er ist wirklich gross! 

«Er ist wirklich gross»: Autorin Regula Fürst nahm gleich frei, als sie realisierte, dass auch Chrigu Stucki kommt.
«Er ist wirklich gross»: Autorin Regula Fürst nahm gleich frei, als sie realisierte, dass auch Chrigu Stucki kommt. (Bild: Familie Fürst / Privat)

Dass der Unspunnen-Sieger mit dabei sein würde, wusste ich gleich, als mein Vater den Anruf für den Fototermin erhielt. Immerhin heisst der Fohlensponsor Lidl. Mir war deshalb sofort klar, dass ich dabei sein wollte, und musste bei der Arbeit um einen halben Tag frei anfragen.

Der Bauch wächst

Als Erstes wurde Filu, der Siegermuni, fotografiert, dann die zwei Rinder und zum Schluss Athéna du Malipa (Hartorius/Nolane), unsere trächtige Stute – das Fohlen kommt ja erst noch auf die Welt. Erwartet wird es Ende März. Nach acht Jahren Pause wird es dann im Stall Sunnenberg in Kerzers wieder Nachwuchs bei den Pferden geben. Alle warten gespannt auf das Fohlen von Freibergerhengst Nordica de la Burgis. Der Bauch der Stute wächst bereits, mir scheint es, dass man zuschauen kann, wie er von Tag zu Tag grösser wird. Natürlich muss noch alles gutgehen, aber dies ist ja bei allen Tieren so. Wir sind guten Mutes und wünschen Athéna und dem Fohlen bereits jetzt alles Gute.

Ich dachte, dass Athéna etwas nervös sein würde, was auch absolut normal gewesen wäre bei den Leuten und der neuen Umgebung. Aber zu meinem Erstaunen meisterte sie es absolut tadellos. Sie war die Ruhe selbst. Mein Vater und ich holten sie aus dem Transporter und machten sie bereit. Nochmals bürsten, Schweif öffnen, Hufe fetten, Schauhalfter anziehen, dann übergab ich Athéna meinem Vater, und beide gingen voller Stolz zusammen auf den Grasplatz.

Mein Vater stellte sich auf und richtete Athéna, danach stellten sich die Sponsoren von Lidl mit Chrigu Stucki und Liliane Aeschbacher vom OK auf. OK-Frau Ursula Hirter-Fankhauser machte die Fotos. Plötzlich hiess es von Johann Santschi, dass ich auch noch auf das Foto solle. Meine Begeisterung hielte sich in Grenzen, aber natürlich stellte ich mich neben meinen Vater. Eigentlich war es ein kurzer Moment, aber der Aufwand war trotzdem nicht zu unterschätzen.

Auch Curdin Orlik kommt

Nach dem Fototermin wurden alle Beteiligten zu einem Zvieri im Gasthof Sternen in Detligen eingeladen. Es war ein sehr angenehmer, gemütlicher Nachmittag mit «gäbige Lüt», und die kalte Platte war sehr fein. Die Leute tauschten sich aus, mit den OK-Mitgliedern konnte man super Gespräche führen und dabei Informationen erhalten. Unter anderem, dass das Seeländische Schwingfest eine gedeckte Tribüne haben wird und Schwinger wie Fabian Staudenmann, Matthias Aeschbacher, Curdin Orlik und viele weitere anwesend sein werden. Das OK ist auf einem guten Weg: Alles gute, angenehme Leute, die ihre Sache recht machen und organisiert sind.

Gemütlicher Nachmittag mit «gäbige Lüt»: Nach dem Fototermin gab es eine kalte Platte mit Sponsoren und OK.
Gemütlicher Nachmittag mit «gäbige Lüt»: Nach dem Fototermin gab es eine kalte Platte mit Sponsoren und OK. (Bild: Familie Fürst / Privat)

Johann Santschi vom OK hatte uns vor etwa einem halben Jahr angefragt, ob wir ein Fohlen als Lebendpreis geben möchten. Mein Vater war natürlich sofort dabei. Im Oktober fand beim Gemeindehaus in Detligen die Taufe des Siegermunis statt. Feierlich verkündete OK-Präsidentin Christine Gerber den vom Munisponsor Weiss & Appetitio gewählten Namen Filu. Den «Taufakt» übernam Johann Santschi. Der Siegermuni stammt aus der Munigemeinschaft Lauber Konrad, Adelboden, und Nicole und Michael Stähli, Ortschwaben. Das Amt der Munigotte übernimmt Liliane Aeschbacher. Munigötti ist Patrik Ledermann, OK-Mitglied und ehemaliger Schwinger.

Wie an jedem Fest werden noch freiwillige Helfer gesucht. Gaben-Sponsoren sind natürlich auch sehr willkommen.