Der Neuenburger Grossrat Laurent Debrot (Grüne) hat eine Petition gestartet, welche die Landesregierung auffordert, diese Läden den Lebensmittelgeschäften und den Apotheken gleichzusetzen. Innert zehn Tagen haben er und seine Mitstreiter bereits über 22'000 Unterschriften gesammelt.
Setzlinge seien lebenswichtig
Laut dem Verfasser der Petition sollen Setzlinge und Saatgut als lebenswichtige Güter - wie Obst und Gemüse - betrachtet werden. Sie seien deswegen auch während der Coronavirus-Epidemie unentbehrlich.
Hobbygartenbau für die Landesversorgung
Es mache keinen Sinn, den Verkauf von Saatgut zu verbieten, im Gegensatz zu Tomaten aus Spanien oder anderen nicht wesentlichen Produkten, sagte er in einer Sendung des Westschweizer Radios RTS. Saatgut sei für den Hobbygartenbau, der in den kommenden Monaten zur Versorgung des Landes beitragen werde, unerlässlich, heisst es in der Petition.
Bund: «Nicht nötig für Tagesbedarf»
Der Bund sieht dies jedoch anders. Diese Güter seien nicht notwendig, um den täglichen Bedarf der Bevölkerung zu decken, sagte Florie Marion, Sprecherin des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW), der Agentur Keystone-SDA auf Anfrage.
Der grüne Grossrat und seine Mitstreiter führen eine weiteres Argument ins Feld. Gartenarbeit diene in dieser Zeit der Isolation auch als Zeitvertrieb und zur Entspannung.
Versand weiter möglich
In seiner Antwort weist das BLW ferner darauf hin, dass der Verkauf von Saat- und Pflanzgut zwar nicht in Geschäften, jedoch über Versand erlaubt sei. So seien Lieferungen im Einklang mit den Hygienevorschriften und unter weitestgehender Vermeidung von Kontakten weiterhin möglich.
Verschwendung der Setzlinge verhindern
Die Petition warnt zudem vor der Gefahr einer riesigen Verschwendung. Die Gewächshäuser seien voll von pflanzbereiten Setzlingen, aber die Kunden, die auch selber Lebensmittel herstellen wollten, könnten diese nicht kaufen.
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