Im Rahmen der Agritechnica wird in Hannover (D) seit 1997 die Auszeichnung «Farm Machine» vergeben. In zwölf Kategorien werden dabei Maschinen prämiert, die sowohl eine Fachjury aus Landtechnik-Redakteur(innen) als auch das abstimmende Publikum überzeugen.
Obwohl die Agritechnicaheuer Pandemie-bedingt nicht durchgeführt werden konnte, wurden die zwölf Gewinner am 1. März 2022 ausgemarcht. Bis am 23. März geben die Organisatoren laufend neue Sieger-Maschinen bekannt.
Traktor, Drescher, Häcksler und Co.
Bislang wurden die folgenden Maschinen in ihren jeweiligen Kategorien ausgezeichnet:
- Traktor: Der Massey Ferguson 8S. Der neu überarbeitete Traktor punktete bei der Fachjury besonders mit seiner Kabine, einem All-in-One-Abgassystem sowie mit den drei Getriebevarianten (Lastschalter, Stufenlos und Doppelkupplung).
- Sä- und Drillmaschinen: Die Proceed von Väderstad. Die Einzelkorn-Sämaschine ist eine Neuheit, denn sie bringt die klassische Einzelkornsaat in den Getreidebau. Dabei lässt sich die Aussaatstärke kontinuierlich variieren, wodurch teilflächenspezifisches Arbeiten möglich wird.
- Futterbergung: Der Pöttinger Jumbo 7000. Dank der Konstruktion des Powerbandes wird die Kraft des Traktors direkt an das Winkel-/Planetengetriebe des Rotors weitergegeben. So ver-arbeitet der Ladewagen bis zu 500 PS des Traktors. Mit seiner innovativen Laderaumbefüllung überzeugte der Ladewagen die Jury.
- Allround-Traktor: Der Valtra G. Mit einer Leistung von 105 bis 145 PS ist der Alleskönner auf die europäische Landwirtschaft ausgerichtet. Die Jury zeigte sich angetan vom Frontlader und den einfach zu bedienenden Smart-Farming-Optionen.
- Bestandesführung: Die Amazone Directinject. Das System besteht aus einem 50-Liter-Tank mit einer entsprechenden Dosierungstechnik, die sich in die Feldspritze integrieren lässt. Es ermöglicht ein direktes Zudosieren von Pflanzenschutzmitteln, wodurch verschiedene Probleme bei ein- und derselben Überfahrt angegangen werden können.
- Mähdrescher: Der Claas Trion. Die Jury lobt die guten Durchsatzwerte und vor allem die Variabilität der neuen Baureihe. Diese umfasst stolze 20 Modelle mit unterschiedlicher Ausstattung. Dadurch lasse sich für jeden Betrieb eine optimal passende Maschine konfigurieren, zeigt sich die Fachjury überzeugt.
- Feldhäcksler: Der John Deere 9600i. Der Feldhäcksler enthält den grössten John-Deere-Motor aller Zeiten (750 PS bei 1800 Touren), eine neue Kabine und ein neues Auswurfrohr.
Spezialtraktor des Jahres
In der Kategorie Spezialtraktor überzeugte der Lindner Unitrac 122 L-Drive sowohl die Expertinnenjury als auch das Publikum, weshalb sie ihm den Vorzug vor anderen Maschinen ähnlichen Konzepts gaben.
Lobend hervorgehoben wurde etwa das Fahrwerk des neuen Unitrac 122. Weil der Rahmen des Traktors in sich verdrehbar ist – der vordere und der hintere Rahmenteil sind mit einem Drehgelenk verbunden – verlieren seine Räder auch in unebenem Gelände nicht den Bodenkontakt und der Traktor erhält die grösstmögliche Traktion.
Zusätzliche Kippstabilität erhält der Unitrac durch eine serienmässig in die hydraulische Federung eingebaute mechanische Niveauregelung. Damit erreiche man fast das Federungsniveau eines PKWs, schreibt Lindner zum Modell.
Einfach zu fahren
Lob findet die Farm-Machines-Jury auch für die Kraftübertragung des Unitrac 122, dessen stufenloses Getriebe Linder gemeinsam mit ZF entwickelt, aber «in house» im Tirol gebaut hat. Der Vierzylindermotor weist eine Nennleistung von 122 PS auf. So kann der Unitrac 122 L-Drive stufenlos von −20 bis +50 km/h mit reduzierter Motorenleistung fahren.
Bedient wird der Unitrac 122 L-Drive mit der namensgebenden «L-Drive-Controller», der in die Armlehne eingebaut ist und die wichtigsten Fahrfunktionen vereint: Kriechgang, Tempomat, Fussgas-Modus, Allrad- und Differenzialsperre lassen sich bequem ein- und ausschalten. Zusätzlich findet sich dort der Drehregler für den L-Drive. Ist das System aktiviert, kann die Fahrgeschwindigkeit stufenlos beschleunigt oder gebremstwerden. Damit sei der Unitrac sehr einfach zu fahren, befindet die Farm-Machine-Expertinnenjury.