Im Vergleich zum Jahr 2018, in dem wegen Käferbefalls und Stürmen eine Rekordmenge Holz geerntet worden war, war die Holzernte im vergangenen Jahr um 11 Prozent tiefer. Damit bewegt sich die Menge mit 4,6 Millionen Kubikmeter im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2017, schreibt das Bundesamt für Statistik zur Schweizerischen Forststatistik 2019.
Veränderung in den Holzsortimenten
Die Forststatistik unterscheidet nicht zwischen Normal- und Zwangsnutzung. Verschiebungen im Holzsortiment zeigen aber die Auswirkungen des grossflächigen Borkenkäferbefalls:
- 19 Prozent weniger Stammholz (das Schweizer Hauptsortiment)
- 15 Prozent weniger Industrieholz
- 0,1 Prozent mehr Energieholz, wobei 10 mehr Nadel- und 6 Prozent weniger Laubenergieholz
- 11 Prozent mehr Nadelhackholz (ebenfalls Energieholz)
Vom Borkenkäfer befallene Stämme weisen eine schlechtere Holzqualität auf und werden daher als Energiequelle verwertet.
Höhere Unterdeckung der Kosten als 2018
Insgesamt haben die 667 Schweizer Forstbetriebe laut dem Bundesamt für Statistik 2019 534 Millionen Franken eingenommen und 577 Millionen Franken ausgegeben. Es fehlen somit rund 41 Millionen Franken, was ein um 3 Millionen grösseres Defizit als 2018 bedeutet.
Man begründet dies mit dem tieferen Wert von Energieholz. Die grösseren Mengen dieses Sortiments konnten den Rückgang beim höher preisigen Stammholz nicht ganz aufwiegen. In der Folge weisen 2019 57 Prozent der Forstbetriebe eine negative Bilanz aus.
Testbetriebe verlieren im Durchschnitt 52 Franken pro Hektare
160 ausgewählte Forstbetriebe sind Teil des forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetzes der Schweiz und führen eine Vollkostenrechnung. Diese zeigte für 2019 folgende Resultate:
- Um 7 Prozent tiefer Holzernte
- Um 38 Prozent tiefere Kosten für die Waldbewirtschaftung (da weniger Holz geerntet wurde)
- 43 Franken weniger Erlös pro Hektare
- 11 Franken pro Hektare Gewinn durch die Erbringung von Dienstleistungen
- 2 Franken Verlust pro Hektare bei der Sachgüterproduktion (z. B. Stückholz)
Das durchschnittliche Gesamtergebnis der Testbetriebe beläuft sich auf –52 Franken pro Hektare (Vorjahr: –42 Fr./ha), schreibt das Bundesamt.