Im Kanton Schaffhausen ist ein grosses Potenzial für die Produktion von erneuerbaren Energien, insbesondere in der Landwirtschaft, vorhanden. Der Verein Landenergie Schaffhausen hat sich zum Ziel gesetzt, deren Nutzungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Projekte anzustossen.
Auftrag für gezielte Nutzung von erneuerbarer Energie
Auf der Basis eines Leistungsauftrages vom regionalen Naturpark Schaffhausen fördert der Verein gezielt die Nutzung erneuerbarer Energiequellen aus Biomasse und Holz sowie mit Sonne und Wind. Im letzten Jahr ist die Anzahl der Mitglieder auf 60 angestiegen, wie Vereinspräsident Hansueli Graf (aus Oberhallau) ausführte. «Die erneuerbaren Energien werden die Leitenergien der Zukunft. Davon bin ich überzeugt», so der Präsident weiter.
Im Bereich der Sonnenenergie liegt auf Betrieben mit einem permanenten Strombedarf laut Hansueli Graf der Schwerpunkt auf Eigenverbrauchsanlagen. Der Bund fördert Anlagen bis zu 100 kW Leistung mit einer Einmalvergütung. Keine Neuigkeiten gibt es bezüglich der Planung und dem Bau von Biogasanlagen. Im Bereich der Holznutzung hofft Landenergie Schaffhausen, dass auf dem Siblinger Randen ein Holzgas-Blockheizkraftwerk mit einheimischem Holz realisiert werden kann.
Druckfrisch liegt ein Leitfaden für Kleinwindanlagen ausserhalb der Bauzonen vor. Dieser zeigt die Spielregeln und Planungsschritte auf, damit dem Landschafts-, Vogel- und Fledermausschutz die nötige Beachtung zukommt. Graf spricht bei der Windenergie von einer genialen Ergänzung zur Sonne, da damit auch Strom während der Nacht oder im Winter geerntet werden kann.
Statuarische Geschäfte
Im Vorstand von Landenergie Schaffhausen kommt es zu einem Wechsel. Gründungsmitglied Hanspeter Neukomm (aus Thayngen) hat seinen Rücktritt eingereicht. Seine Nachfolge tritt Markus Zimmermann aus Trasadingen an. Im Amt bestätigt wurden Hansueli Graf als Präsident, Pascal Pletscher, Daniel Kübler und Bernhard Egli als Vorstandsmitglieder sowie die beiden Revisoren Christoph Hafner und Bruno Gnädinger.
Die Vereinsrechnung 2020 verzeichnete einen Ertrag von 20 900 Franken, wobei der Naturpark gemäss einer Vereinbarung 18'000 Franken beisteuerte. Corona-bedingt fielen die Ausgaben mit 7300 Franken bescheiden aus, so dass die Rechnung mit einem beachtlichen Plus von 13'500 Franken abschloss. Das Budget sieht für das laufende Jahr einen Beitrag vom Naturpark von 15'000 Franken und einen Aufwand von 35'200 Franken vor. Es wird mit einem Fehlbetrag von 12'000 Franken gerechnet.
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Das Engergie-Potenzial auf den Höfen ausloten
Zusammen mit dem Schaffhauser Bauernverband lancierte der Verein Landenergie Schaffhausen eine spezielle Winteraktion, um die möglichen Potenziale einer Energienutzung auf den Höfen auszuloten. Entsprechend sind gezielt rund 300 Bauernhöfe ins Visier genommen worden, um ein mögliches Energiepotenzial abzuklären. 30 oder rund 10 Prozent machten dabei mit und liessen sich beraten, wie Projektleiter Patrick Neuenschwander von Fleco Power ausführte. Es zeigte sich dabei, dass die Bedürfnisse bezüglich Grösse und Leistung der Photovoltaikanlagen sehr stark variieren. Der Mittelwert bezüglich Bedarf auf dem Hof liege bei 20'000 kW/h, wobei die Spannbreite zwischen 8000 bis 56'000 kW/h liegt.
Aufgrund der durchgeführten Beratungen zog Neuenschwander abschliessend durchaus ein sehr positives Fazit. Das Potenzial sei vorhanden und jeder Betrieb sollte sich mit der Thematik auseinandersetzen. Es zeigte sich aber auch, dass eine komplette Dachbelegung nur in wenigen Fällen Sinn macht, wobei die Möglichkeit für eine spätere Erweiterung berücksichtigt werden kann. Zugleich verwies Neuenschwander auch auf die noch wenig fortgeschrittene Umrüstung auf Lastgangzähler.