/ueber-uns/team/redaktion/esther-thalmannWie ist es eigentlich, nach 14 Jahren wieder einmal auf dem ehemaligen Lehrbetrieb zu arbeiten? – Ginge es nach der Lehrmeister-Familie, weiss ich natürlich noch ganz genau, wie alles geht. Dabei ist nicht einmal mehr die Kaffeemaschine gleich zu bedienen …
Ich hatte den Wunsch, bei der Hopfenernte mitzuhelfen. Diese war nämlich das absolute Highlight während der "Stifti".
Man spürt die Arme
Schon von Weitem sehe ich aus dem Zugfenster die Hopfenranken, die 7.5 Meter in die Höhe ragen. Ich bin direkt zur Pflückmaschine bestellt worden. Dort macht Sergej, der langjährige Mitarbeiter aus Moldavien, der zu meiner Zeit aber noch nicht dort arbeitete, die letzte Kontrolle an der Maschine. Sie ist mit Jahrgang 1970 knapp etwas älter als ich, und alles an ihr ist wunderbar mechanisch und macht einen Heidenlärm.
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Während den drei folgenden Stunden lasse ich 1200 Hopfenranken durch die Pflückmaschine. Sie trennt die wertvollen Hopfendolden von Stängeln, Aufhängedraht und Blättern. In dieser Zeit spüre ich intensiv meine Bürogummi-Arme und ich habe etwas Zeit, mit zu überlegen, ob meine Arbeit als Journalistin nicht doch sehr toll ist.
Der Schweiss fliesst
Das zweite Mal überlege ich mir das, als ich im Hopfenofen bei 60°C die Dolden zum Trocknen verteile und vor mich hinschmachte. Sergej macht natürlich alles viel Kräfte sparender und verliert dadurch viel weniger Körperflüssigkeit. Trotzdem findet er, ich könne wieder einmal helfen kommen.
Am Ende des Tages bin ich stolz, mitbeteiligt zu sein, dass auch im nächsten Jahr das Bier nicht ausgeht. Diesem werden dann die paar Tropfen Esther-Schweiss definitiv die besondere Note verleihen.
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