Aufgrund der Pandemie-Situation wurde die Feier für Meisterlandwirt(innen) und diplomierte Bäuerinnen heuer an zwei Standorten durchgeführt. Nach der Feier am Strickhof  vom vergangenen Donnerstag wurden heute Freitag weitere sieben Frauen und 33 Männer sowie zwei  diplomierte Bäuerinnen am Inforama Rütti geehrt.

Ein Krampf, der sich gelohnt hat

«Heute ist der Tag, an dem Sie die Ernte einfahren können für Ihren grossen Einsatz während der Ausbildung», eröffnete Martin Rufer, Direktor des Schweizer Bauernverbands, den Rede-Reigen.  Bestimmt sei es manchmal ein Krampf gewesen, aber «es hat sich gelohnt, Sie haben es geschafft und können zurecht stolz auf sich sein». Solche Meister(innen) ihres Fachs brauche die Schweizer Landwirtschaft.

Produkte vermarkten

Matchendscheidend sei die Vermarktung der Produkte, hob Martin Rufer hervor, den vier von fünf Franken des landwirtschaftlichen Einkommens kämen davon. Und: «Gute politische Rahmenbedingungen fallen nicht vom Himmel. Dafür muss man mit Argumenten und Herzblut kämpfen.».Er wies noch einmal auf die aus allermeister bäuerlicher Sicht geglückte Abstimmung über die beiden Pflanzenschutz-Initiativen vom vergangenen 13. Juni hin und bat die Frisch-Diplomierten sich neben der Arbeit auf ihren Höfen in Gemeinden, Kantonen und landwirtschaftlichen Organisationen zu engagieren.

Konsumenten haben hiesige Produkte entdeckt

Der Berner Regierungsrat Christoph Ammann, unter anderem für die Landwirtschaft im Agrarkanton zuständig, gratulierte ebenfalls. «Wir haben eine schmerzhafte Zeit hinter uns und vielleicht auch noch vor uns», sagte er mit Verweis auf die Corona-Pandemie. Wer sich in dieser Zeit ein eidgenössisches Diplom erarbeitet habe, verdiene besonderen Respekt.

«Corona hat gezeigt, wie wichtig eine funktionierende Land- und Ernährungswirtschaft ist. Versorgungssicherheit ist nicht einfach nur ein Wort aus Kriegszeiten.» Es gebe aber auch Chancen, so hätten wegen Corona ein Teil der Konsumenten mit wenig Bezug zur Landwirtschaft gemerkt, welche Qualität hiesige Produkte böten. «Jetzt müssen sie noch verstehen, dass diese Qualität auch einen gewissen Preis braucht», so der Politiker.

«Wer nicht handelt, wird behandelt»

Hansruedi Häfliger, Präsident der Prüfungsleitungskommission, ging in seiner Rede auf das Thema Fussstapfen ein. «Wer in die Fußstapfen anderer tritt, hinterlässt keine eigenen Spuren», zitierte er Wilhelm Busch.Jeder Mensch hinterlasse andere Spuren, «bleibt euch selbst und dabei einzigartig!», beschwor er die Frisch-Diplomierten. Erfolgreiche Unternehmer(innen) würden das Beständige und Bewährte mit neuen Ideen verbinden und erfolgreiche Cashcows nicht sofort aufgeben. Sie seien aber auch agil, «denn wer nicht handelt, wird behandelt.» Und: «Wer seinen Job liebt, der hat unweigerlich auch irgendwann den gewünschen Erfolg», gab er den Absolventen und Absolventinnen mit auf den Weg.

Bauern und Bäuerinnen brauchen auch Ferien

Nachdem Häfliger die Diplome übergeben hatte, kam Gabi Schürch zu Wort. Die Bio-Bäuerin und Vizepräsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen und Landfrauenverbands (SBLV) erlangte während des Abstimmungskampfs unter anderen durch ihren Briefwechsel mit Franziska Herren nationale Bekanntheit innerhalb der Branche.

Zu ihrem damaligen Engagement passend, ging sie auf das Thema Öffentlichkeitsarbeit ein. «Der Kontakt zum Konsumenten ist sehr wichtig, ihr seid dafür bestens ausbildet.» Schürch wies aber auch darauf hin, wie wichtig es sei, die eigenen Batterien zu laden und sich Freizeit und Ferien zu gönnen. «Nur wenn Arbeit und Erholung im Einklang sind, ist der Kreis rund.»

Meisterlandwirte und Meisterlandwirtinnen

Inforama: Reto Abplanalp, Brienzwiler BE; Raphael Aebi, Alchenstorf BE; Danea Bergmann-Kehrli, Matten (St. Stephan) BE; Jonas Blum, Linden BE; Marc Daniel Blunier, Linden BE; Kaspar Daepp, Oppligen BE; Christian Egger, Aarwangen BE; Lukas Emmenegger, Zollikofen BE; Fabian Feissli, Ins BE; Thomas Gugger, Linden BE; Adrian Hirsbrunner; Weier im Emmental BE; Véronique Kilchhofer, Gurbrü BE; Adrian Kunz, Trubschachen BE; Raffael Michael Lüthi, Emmenmatt BE; Nicola André Schär, Hindelbank BE; Christian Schürch; Murzelen BE; Stefan Schüttel, Oberthal BE; Daniel Schwab, Lyss BE; Andreas Wüthrich, Oberthal BE; Stefan Wyss, Wynigen BE; Jürg Zehnder, Bern. 

Grangeneuve:Dominik Mauron, Schmitten FR; Michael Möri, Cressier FR; Dane Reido, Wünnewil FR


LZ Visp:  Carmen Lötscher, Unterbäch VS; Sandra Supersaxo, Saas-Fee; Patrick Volken, Fieschertal VS; Ursina Wigger, Susten VS

BZ Wallierhof:Lukas Brodbeck, Biel-Benken BL; Marco Haumüller, Oslberg AG; Lukas Pfefferli, Wangen bei Olten SO; Anna Katharina Schaffter, Metzerlen SO; Remo Schär; Wolfisberg BE; Thomas Schluep, Nennigkofen SO

LZ Liebegg: Patrick Affentranger, Grossdietwil LU; Roman Kunz, Seengen AG; Pascal Nägele, Gipf-Oberfrick AG; Petra Schmid, Herznach AG; Benjamin Würgler, Schmiedrued AG; Joel-Roman Wyss; Uerkheim AG

Diplomierte Bäuerinnen

Elisabeth Strahm, Ersigen BE; Andrea Hochuli, Küttigen AG