Aus welchen kalten, dunklen Tiefen entspringt der Schwarzbach? Irgendwo in den Wäldern von Bürkeli, hinter Scheidzaun und unter Windbruch, der Alp. Vorbei an Portweidli und Buchhüttli. Und schliesslich mündet er ein paar Umdrehungen später mit Wucht in der Emme. Und genau hier, in dieser Schüssel zwischen den Hängen, wo er in ihrer Dunkelheit umherbraust, gibt er dem Land und der kleinen Brücke, die ihn zu überqueren wagt, ihren Namen. Und einem Mann. Einem Mann mit unendlich sanften Augen, der am Küchentisch sitzt und über den ein Kätzchen klettert. Einem Mann, der nach dem Fluss benannt wurde: Schwarzbach Hausi, oder einfach Schwabi.
Und auf seinen Schultern: «Lisa, das Lumpenvieh, der Vogelteufel», sagte er voller Güte. Das Waisenkind, das er mit Milch ernährte, als ihre Mutter sie und ihren Bruder Giorgio verliess. Aber es ist Jahre her, dass ich mit Schwabi in seiner Küche gesessen bin. Und Lisa, die ich jeden Tag auf meinen Spaziergängen traf, als sie aufwuchs, starb unter einem Auto, das den Hang hinunter fuhr, der dem Schwarzbach folgt. All diese Jahre und all diese Leben, die von einem kleinen Bach durchzogen waren.