Urs Schwizer, Geschäftsführer der Thur Milch Ring AG, bezeichnete die Geschehnisse im "St. Galler Tagblatt", das die Geschichte am 19. Oktober publik machte, als "Meuterei". Demnach ging die Initiative von zwei Bauern aus, die ihre Berufskollegen dazu bewegten, aus der Lieferantenvereinigung auszutreten.
"Die Situation heute ist eine andere"
In der Organsation verbleiben noch knapp 100 Bauern. Die Austritte seien nicht mit den Verantwortlichen der Thur Milch Ring AG abgesprochen worden, sagt Schwizer gegenüber der BauernZeitung. Allerdings sei die Situation heute eine andere als noch vor zwei Wochen. Letzten Mittwoch konnte der Verwaltungsrat der Hochdorf AG die Finanzierung sichern. Die Banken waren bereit, den Kreditrahmen von ursprünglich 151 Millionen Franken auf 178 Millionen Franken zu erhöhen. "Das verschafft uns Zeit und Luft, das Geschäft aufrecht zu erhalten", sagt Schwizer.
Viele kommen bei Mooh unter
Ein Grossteil der aus der Thur Milch Ring AG ausgetretenen Produzenten ist bei der Milchproduzentenorganisation Mooh untergekommen. Das bestätigt Mooh-Geschäftsführer René Schwager auf Nachfrage: "Es werden etwa 30 Milchproduzenten auf den 1. November oder den 1. Dezember zur Mooh wechseln."
Es handelt sich dabei laut Schwager um eine Jahresmilchmenge von rund 10 Millionen Kilo. "Die Menge können wir problemlos absetzen. Die Gesamtmilchmenge auf dem Schweizer Markt bleibt gleich", sagt Schwager und betont: "Die Mitglieder wurden gemäss Mooh Einkaufskonditionen übernommen, die für alle Mitglieder gelten."