Aus drei Millionen Litern Milch will die St. Galler Käserei Imlig Halbhartkäse für deutsche Discounter herstellten. Dafür wurde im Dezember ein Importgesuch eingereicht, das bereits für Empörung in der Branche sorgte (z. B. bei der SMP, während die BOM das Ganze weniger beunruhigt). Nun macht die Genossenschaft Vereinigte Milchbauern Mitte-Ost (VMMO) ihrem Ärger Luft.
Inakzeptable Konkurrenz
Die Verarbeitung von Importmilch stelle eine «inakzeptable Konkurrenz» zum Käse aus Schweizer Milch dar, der schliesslich das wichtigste Produkt der hiesigem Milchwirtschaft sei. Schweizer Käse habe weltweit ein sehr gutes Image – dank ausserordentlicher Qualität und professioneller Marktbearbeitung, was sich im hohem Preis dafür niederschlägt.
Aus Sicht der VMMO ist es geradezu widersprüchlich, dass der Bund einerseits die Etablierung des Schweizer Käses im Ausland als hochwertiges Produkt co-finanziert und andererseits nun dem Import von drei Millionen Liter Milch zustimmen soll.
Es gibt keinen Milchmangel
Jede Käserei könne Schweizer Milch beziehen, wenn sie sich entsprechend anstrengen würde, ist die VMMO überzeugt. Es herrsche kein Milchmangel im Land. Wer lieber importiere, statt den inländischen Produzenten den marktüblichen Preis zu bezahlen, wolle deren tägliche Arbeit nicht honorieren.
Sollte dem Importgesuch stattgegeben werden, öffnet dies Tür und Tor für weitere Importe, befürchtet die Genossenschaft. «Die VMMO sprechen sich vehement gegen Milchimporte aus», schliesst die Mitteilung.
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