Für Ernst Graf war es die zehnte und letzte Generalversammlung, die er am Samstag als Präsident vor den Ausserrhoder Bauern halten durfte. «Eine grosse Herausforderung, der wir uns stellen müssen, ist der Klimawandel. Auch wir Bauern werden unseren Beitrag leisten und viel Aufklärungsarbeit leisten müssen», sagte Graf vor den 118 Delegierten.
Regierung lehnt Vorlage zur AP ab
Beim Gesetzesentwurf zur AP 22+ gebe es noch einiges an Verbesserungspotenzial, meinte Graf. Dölf Biasotto, Regierungsrat und Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements Ausserrhoden, wählte da deutlichere Worte. Als «unausgereift» bezeichnete er die Vorlage zur AP 22+, der die Ausserrhoder Regierung nicht viel abgewinnen kann. «Das vom Bund vorgelegte Paket will Veränderungen, die schwierig umzusetzen sind», führte Biasotto aus. Auch lehnt der Regierungsrat die Reduktion zur Verkäsungszulage ab. Dies würde laut Biasotto zu einer Schwächung der für Appenzell Ausserrhoden wichtigen Milchwirtschaft und -verarbeitung führen.
Ebenfalls ans Mikrofon trat Urs Schneider, Stv. Direktor des Schweizer Bauernverbands (SBV). Er schwor die Aussserrhoder Bauern schon jetzt auf den Abstimmungskampf zu den Pflanzenschutzinitiativen ein und warb darum, dass möglichst viele Bauern bei der Vorkampagne mitmachen.
Ein Zäuerli zum Abschied
Mit Spannung wurde das Traktandum Wahlen erwartet. Wer wird neuer Präsident des Bauernverbands Appenzell Ausserrhoden? Die Sache war rasch geklärt. Beat Brunner, bisheriger Vize, stellte sich als Kandidat für das Präsidium zur Verfügung. Der 35-Jährige aus Schönengrund wurde einstimmig gewählt. Ebenso Andreas Aemisegger, der den Vorstand komplettiert.
Ernst Graf wurde von seinem Nachfolger verabschiedet. «Mit seiner ruhigen, sachlichen Art hat Ernst den Verband und den Bauernstand im Kanton vorwärts gebracht», hob Brunner hervor. In Grafs Amtszeit fiel die Umwandlung des Landwirtschaftlichen Vereins in den Bauernverband Appenzell Ausserrhoden (2011) und das Inkrafttreten der AP 2014–17 mit Einführung der Landschaftsqualitätsbeiträge. Zum Abschied gab es für den scheidenden Präsidenten Geschenke und ein «Zäuerli», für das auch Regierungsrat und ehemaliges Vorstandsmitglied Fredi Stricker auf die Bühne trat.