Würde das Keyline-Bewässerungsprojekt des Katzhof im luzernischen Richenthal den Klimapreis der Luzerner Kantonalbank (LUKB) gewinnen, sollen neben Betriebsleiter Markus Schwegler und seinem Team auch andere Schweizer Landwirt(innen) profitieren: Wie die Stiftung Visio Permacultura, die das Projekt unterstützt, mitteilt, will man das gesammelte Wissen weitergeben.
Wasser halten und verteilen
Das Prinzip der Keyline-Bewässerung stammt aus der Permakultur und orientiert sich wie der Name es sagt an Höhenlinien. Entlang deren Verlauf werden Gräben ausgehoben, um Regenwasser kontrolliert auf dem ganzen Feld zu verteilen. Überschüssiges Wasser sammelt sich in Becken und Teichen, um bei Bedarf eingesetzt zu werden.
Das System verspricht mehrere Vorteile:
- Wasser versickert, statt abzufliessen und kann gezielt verteilt werden
- Geringeres Erosionsrisiko
- Bäume und Sträucher entlang der Gräben stärken den Wasserkreislauf
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Info-Veranstaltungen geplant
Wie es auf der Website der Luzerner Kantonalbank heisst, sind für den Herbst 2023 erste Informationsveranstaltungen und Kurse zum Thema Keyline auf dem Katzhof geplant. Man werde mit verschiedenen Partnern zusammenarbeiten und ein Ausbildungsangebot lancieren.
Finanzierung sicherstellten
«Der Gewinn des Zukunftspreises könnte die Finanzierung des Pionierprojekts auf dem Katzhof sicherstellen», erläutert Visio Permacultura. Mit dem geplanten Wissenstransfer soll ein Beitrag dazu geleistet werden, der Schweizer Landwirtschaft angesichts der zunehmenden Anzahl und Intensität von Hitze- und Regenperioden gute Lösungswege aufzuzeigen.
Neun Nominierte, drei Gewinner
Der Förderbeitrag der LUKB beträgt 75'000 Franken. Die Bevölkerung entscheidet via Online-Voting, welche drei der neun nominierten Projekte von der Bank finanziell unterstützt werden mit maximal 75'000 Franken für den ersten, 50'000 Franken für den zweiten und 25'000 Franken für den dritten Platz) . Die Abstimmung läuft bis am 31. Mai 2023.
Weitere Informationen zu den neun nominierten Projekten und dem LUKB-Klimapreis finden Sie hier.
Die Ferrenmühle will Nischenkulturen fördern
Ein weiteres landwirtschaftliches Projekt unter den Nominierten für den LUKB-Klimapreis ist die Ferrenmühle in Kleinwangen. Sie will laut Website der Bank die Verarbeitung von Nischenkulturen wie Speisehafer, Buchweizen, Sonnenblumen, Quinoa, Hirse, Reis und Kichererbsen aus der Region vorantreiben. Der Förderbeitrag soll für neue Maschinen und zusätzlichen Lagerplatz eingesetzt werden.
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Aquaponik im ungenutzten Treibhäusern
Fisch und Kraut ist ein Projekt, dass die ökologische Produktion von Lebensmitteln fördern und sie näher an die Konsument(innen) bringen will. Dazu ist geplant, leerstehende Treibhäuser in der Gemeinde Meggen wieder in Betrieb zu nehmen und darin ein gekoppeltes System aus exotischen Kräutern für Feinschmecker und Fischzucht einzurichten (Auqaponik). Mit den 75'000 Franken im Falle eines Gewinns der LUKB-Klimapreises würde man die Kosten für Material, Bau und Infrastruktur decken.
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