Die Ernte 2020 hat rund 190'000 Tonnen Zucker gebracht. Damit kann die Nachfrage nicht befriedigt werden. Und für 2021 zeichnet sich ein erneuter Flächenrückgang ab, wie der Schweizerische Verband der Zuckerrübenpflanzer (SVZ) und die Schweizer Zucker AG (SZU) mitteilen. Insbesondere in der Westschweiz würden viele Produzenten aufgrund der hohen Ertragsverluste im Zusammenhang mit der virösen Vergilbung und dem Syndrom de basses richesses (SBR) aufgeben.
Einmalige Massnahme im Jahr 2021
Daher hat die Branche bereits jetzt entschieden, dass der Richtpreis für die Ernte 2021 ausbezahlt wird. Zudem kommt es 2021 einmalig zu einem Anreizsystem: Ausgehend von den aktuellen 16'000 Hektaren werden pro zusätzliche 100 Hektaren Anbaufläche zusätzlich 10 Rappen pro Tonne Zuckerrüben auf den Richtpreis bezahlt. Ein Beispiel: Beim Erreichen von 17'000 Hektaren würde ein Zuschlag von 1 Franken auf den Richtpreis erfolgen. Den Bonus erhalten alle Pflanzer auf der ganzen Zuckerrübenmenge.
Damit würden bestehende Produzenten dazu motiviert, die eigene Anbaufläche auszudehnen und neue Produzenten dazu, in den Anbau einzusteigen, heisst es in der Mitteilung. Die Massnahme kann durch die bessere Auslastung der beiden Fabriken in Aarberg und Frauenfeld kostenneutral finanziert werden.
Auch Kantone unterstützen die Produzenten
Zusätzlich biete die Schweizer Zucker AG auch ein Modell «Rückwertsintegration», bei welchem der Landwirt die Fläche zur Verfügung stelle, der Anbau selbst aber von einem Berufskollegen oder Lohnunternehmer ausgeführt werde, heisst es weiter. Die neu lancierte App BetaSwiss informiere die Branche wöchentlich über die Entwicklung der Anbaufläche.
Die Zuckerrübenproduzenten werden auch von mehreren Kantonen mit Nothilfemassnahmen unterstützt. Während der Kanton Freiburg eine solidarische Fondslösung umsetzt, zahlen die Kantone Waadt und Genf zusätzliche Beiträge für den Verzicht von Pflanzenschutzmitteln.