2022 hat die Schweizerische Hagel-Versicherungs-Gesellschaft (Schweizer Hagel) Landwirtschaftskulturen in der Höhe von 4,1 Milliarden Franken versichert. Das Prämienvolumen wird mit 145,8 Millionen Franken beziffert. Gemäss Mitteilung resultiert ein Verlust von 5,9 Millionen Franken, mit dem man die Schwankungsreserve belaste.
Mehrheit der Schäden durch Hagel
Obwohl der vergangene Sommer als der zweitwärmste seit Messbeginn 1864 in die Geschichte eingeht, haben Trockenheitsschäden mit 19 Prozent der Schadenssumme an versicherten Kulturen in der Schweiz einen kleineren Anteil als Hagelschlag. 76 Prozent der 46,2 Millionen Franken Schadenssumme bei Schweizer Hagel waren darauf zurückzuführen. 2022 wurden der Gesellschaft nach eigenen Angaben 9947 Schäden an versicherten Kulturen im Inland gemeldet. Insbesondere Sommerkulturen, die nicht bewässert werden konnten, hätten teilweise grösseren Schaden genommen.
Italien sorgt für bessere Zahlen
Unwetter und Trockenheit prägten das Jahr auch in Frankreich und Italien. Hagel hat gemäss Mitteilung insbesondere einige französische Weinberge und Ackerkulturen stark beschädigt, bei letzten verursachte ausserdem der Regenmangel Ernteausfälle. Zu landesweiten Produktionsausfällen kam es ebenfalls in Italien, dort seien Trockenheitsversicherungen aber wenig verbreitet und die Landwirtschaf musste die Schäden grösstenteils selbst tragen.
«Dank einer äusserst umsichtigen Risikoverteilung erzielte die Schweizer Hagel in Italien trotz der schlechten Witterungsbedingungen ein sehr erfreuliches Jahresergebnis», heisst es in der Mitteilung weiter.
Neues Angebot «Hortikultur-Basis»
Neben dem Jahresrückblick bietet Schweizer Hagel auch einen Ausblick. So sei geplant, 2023 die Produktepalette durch «Hortikultur-Basis» zu erweitern, einer Versicherung für Gemüse, Blumen- und Baumschulkulturen mit wählbarer Jahresfranchise. 2022 war bereits «Ackerkultur-Basis» mit einer kombinierten schadensbasierten Deckung gegen Hagel, Auswuchs und Wiederherstellungskosten sowie einer indexbasierten Deckung gegen zu viel oder zu wenig Regen lanciert worden.
Zwar betont Schweizer Hagel ihre Absicht, Landwirt(innen) weiterhin mit ihren Versicherungslösungen im betrieblichen Risikomanagement und Präventivmassnahmen zu unterstützen. Gleichzeitig sei aber auch die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel voranzutrieben, «damit die Produktion längerfristig aufrechterhalten werden kann».