Aus Sicht des Fonds Landschaft Schweiz (FLS) ist die Kombination von Bäumen oder Sträuchern mit landwirtschaftlicher Nutzung wie Acker- und Gemüsebau oder Beweidung ein guter Kompromiss. Damit könne man die moderne Landwirtschaft naturnaher und ressourcenschonender gestalten. Ausserdem liege darin Potential, Landschaften aufzuwerten.
Es muss in die Landschaft passen
Je nach Wahl und Anordnung der Baum- und Straucharten könnten neuartige Agroforst-Formen aber auch eintönig wirken oder als Fremdkörper wahrgenommen werden, warnt der FLS. Daher sollen im kommenden Agroforst-Fokus des Fonds mehr Projekte unterstützt werden, bei denen Gehölzstrukturen in die bestehende Landschaft integriert und werden, sodass sie das Landschaftsmosaik sinnvoll ergänzen.
Drei geförderte Beispiele in der Praxis
Wie das konkret aussehen und funktionieren kann, wird im neusten Bulletin anhand von drei Projekten gezeigt:
Sünikon ZH: Forstingenieur Christian Dünki hat 2009 auf zwei Hektaren einen Hochstamm-Obstgarten mit 60 Bäumen in drei Reihen gepflanzt und baut darunter Gemüse und Kräuter an. Ausserdem spazieren Hühner unter den Bäumen und es hat Hecken, Sträucher und Blumenwiesen. Dünki erzählt von seinen Erfahrungen und wie er beispielswiese mit der Mäuseproblematik umgeht.
Mergoscia TI: Biobauer Tankred Götsch erklärt, wie das alte Agroforst-System «Vite maritata», also mit Bäumen «verheiratete» Reben funktioniert. Die Reben seien gesünder, wenn sie als Kletterpflanzen an einem Stamm wachsen können. In der Region gibt es ausserdem noch weitere Bemühungen zur Erhaltung typischer Kulturgüter und Naturwerte, die der FLS unterstützt.
Gland VD: Über Vernetzungsprojekte unterstützt der FLS in dieser Region unter anderem zwei Bauern dabei, auf siedlungsnahen Parzellen Bäume zu pflanzen. Geplant seien insgesamt 1'568 neue Hochstamm-Obstbäume diverser Arten bis Ende 2022, die zwischen Getreide und Sonnenblumen stehen sollen.
Der FLS sucht neue Ideen
Gemäss Mitteilung ist der FLS auf der Suche nach innovativen Ansätzen für eine nachhaltige Entwicklung naturnaher Kulturlandschaften: neue Vorgehensweisen, Umsetzungen, neue Landschaftsbilder und Nutzungsformen.
Mit Ideen könne man sich ans FLS-Sekretariat für ein unverbindliches Gespräch wenden und anschliessend allenfalls ein konkretes Gesuch stellen.
Mehr Informationen dazu finden Sie hier.