Geflügelbetriebe gibt es in verschiedenen Grössen: Eine Legehennenfarm mit 230’000 Tieren ist nicht mehr der durchschnittliche Familienbetrieb. Claus Rasmussen, der Betriebsleiter der Farm von Axel Mansson, geht zu einer Karte an seiner Bürowand. Dort beschreibt er, wie die Produktion von 72 Millionen Eiern pro Jahr organisiert ist.
Auf den ersten Blick zeigt die Karte des ländlichen Gebiets ausserhalb der dänischen Stadt Brande hauptsächlich die 2000 Hektar ökologische Gemüseproduktion. Bei näherem Hinsehen erkennt man 8 Geflügelställe, die in einem Umkreis von 10 Kilometern um den zentralen Hof und den Bürostandort verstreut sind.
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100 Hektaren Aussenbereich
Rasmussen erklärt: «Es gibt mehrere Gründe, warum unsere Produktion über eine grössere Fläche verteilt ist als bei anderen Legehennenbetrieben. Der Hauptgrund ist, dass wir 100 Hektar Aussenbereich für alle unsere Hühner benötigen. Das ist eine Menge Platz. Ausserdem schaffen wir durch die Verteilung der Ställe eine räumliche Trennung und einen Schutz vor Krankheiten.»
Jeder Stall beherbergt 30’000 Tiere. Das Innere des Stalls ist entlang der Mittellinie geteilt, so dass zwei separate Ställe entstehen. Jede Seite ist wiederum in fünf Abteile unterteilt, um die Bio-Verordnung zu erfüllen, die eine Höchstzahl von 3000 Tieren pro Stall vorsieht.
Die gleiche Unterteilung gibt es auch im Wintergarten und im Aussenbereich. Rasmussen: «Jeder unserer 8 Standorte wird als eigenständiger Betrieb geführt, mit einem eigenen Mitarbeiter und eigener Ausrüstung für jeden Standort, eigener Futteranlieferung und einer Eier-Pick-Up-Station für den Supermarkt. Der gesamte Betrieb besteht aus mehreren Altersklassen, aber mit einer einzigen Altersklasse pro Stall.»
Der LID berichtet in den nächsten Wochen in verschiedenen Artikeln über Tierhaltung im Ausland. Verfasst werden die Artikel von internationalen Agrarjournalistinnen und -journalisten.
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Organischer Dünger
Ein Legehennenstall war schon immer Teil des landwirtschaftlichen Betriebs der Manssons. Der Gemüseanbau war immer der Haupterwerbszweig, aber die 21’000 Legehennen in Freilandhaltung eine gute Nebeneinnahmequelle.
Als Axel Mansson seinen Betrieb vergrösserte, sah er die Möglichkeit, auf biologischen Gemüseanbau umzustellen. Er stellte jedoch bald fest, dass organischer Dünger nur schwer zu bekommen war. Daraufhin beschloss er, diese Lücke selbst zu schliessen, indem er auch seine Hühnerhaltung auf Bio umstellte.
«Ich begann 1999 mit der Bio-Eierproduktion. Wir hatten bereits seit 1981 Eier aus Freilandhaltung, so dass es kein grosser Schritt war, auf die ökologische Produktion umzusteigen», sagt Axel Mansson. «Ich mochte es schon immer, meine Tiere draußen zu sehen, deshalb hat mich die ökologische Produktion auch in diesem Bereich angesprochen», fährt der Eigentümer fort.
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Jedes fünfte Bio-Ei Dänemarks
Heute hat Mansson's A/S (Aktiengesellschaft) etwa 230’000 Bio-Hühner und ist damit einer der grössten Bio-Eierproduzenten Dänemarks. Eines von fünf Bio-Eiern im Land wird von Mansson geliefert. «Wachstum in der Landwirtschaft ist auch eine geistige Entwicklung. Das gilt auch für den ökologischen Landbau. Wir sind klüger geworden und haben die Erfahrung gemacht, dass wir das, was wir vor ein paar Jahren nicht tun konnten, heute tun können. Das macht es so spannend, Landwirt zu sein: die eigenen Erfahrungen zu nutzen, um die Zukunft zu verändern und zu gestalten», erklärt Mansson. Seine Vision: «Ich möchte, dass ganz Dänemark biologische Landwirtschaft betreibt. Es wäre grossartig, wenn wir in der ganzen Welt als Bio-Land bekannt wären».
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Proaktiv dank vielen Daten
Das Wachstum der Geflügelsparte von Mansson's begann vor etwa 10 Jahren, und es dauerte nicht lange, bis man erkannte, dass die bisher verwendeten Excel-Datenblätter an ihre Grenzen stiessen. Betriebsleiter Claus Rasmussen: «Die schiere Menge an Daten aus den Ställen machte es schwer, wenn wir etwas auf den Grund gehen mussten. Ja, man konnte einem Problem finden, aber das hat immer viel Zeit gekostet, und meistens war es reaktiv statt proaktiv.»
Bei einer Belegschaft von 15 meist ausländischen Mitarbeitern in den Häusern waren strukturierte und integrierte Datenströme erforderlich, um die Leistungsparameter im Blick zu behalten. «Ich muss mich auf die Daten verlassen können, die aus den Ställen kommen, denn ich kann nicht alle Vögel selbst überprüfen», so Rasmussen. «Wenn ich Glück habe, komme ich einmal pro Woche durch den ganzen Betrieb.»
Dies veranlasste Manssons, in die neue Software Poultry Plan zu investieren. Diese cloudbasierte ERP-Plattform fasst alle relevanten Produktionsparameter zusammen und zeigt sie in einer praktischen Dashboard-Übersicht an. Rasmussen: «Am wichtigsten ist, dass das System uns einen Alarm gibt, wenn etwas nicht stimmt. Ein Beispiel: Wir werden jetzt gewarnt und können sofort handeln, wenn die Futteraufnahme und das Gewicht der Vögel ausserhalb des zulässigen Bereichs liegen. In der Vergangenheit haben wir nur dann nach Problemen gesucht, wenn wir einen Rückgang der Eierproduktion bemerkten - zu wenig, zu spät. Mit dem neuen System sind wir näher am Ball.»
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Alle Hennen selbst aufziehen
Der Betriebsleiter von Mansson möchte die Kontrolle behalten, und genau dabei hilft die Software. Rasmussen: «Bei unserem Produktionsumfang sind Informationen der Schlüssel. Wir wollen unser Bestes geben und deshalb haben wir die Kontrolle über unsere Hennen mit einem neu gebauten Aufzuchtstall übernommen, in dem wir alle Tiere für unseren gesamten Betrieb aufziehen können.»[IMG 7]
Mansson A/S will die Leistung ständig verbessern. Deshalb hält das Unternehmen in der Regel mehrere Legehennenrassen, derzeit Lohmann Lite und Classic sowie Dekalb White und testet verschiedene Futterzusammensetzungen. Mit der Software werden die Herden ständig untereinander verglichen. «Wir orientieren uns nicht mehr nur an den rassespezifischen Standards, sondern vergleichen auch die einzelnen Herden. Die ständige Verbesserung unserer eigenen Fortschritte bringt uns wirklich auf die nächste Stufe», so Rasmussen.