«2022 könnte ein Zecken-Rekordjahr werden», warnten Experten und Expertinnen zu Beginn des Sommers. So wurden im Mai fast doppelt so viele Zeckenstiche wie im ganzen April registriert, wie Werner Tischhauser, Vizepräsident der Zeckenliga gegenüber dem Schweizer Radio und Fernsehen äusserte.
Ob es allerdings zu einem Zeckenstich-Rekordjahr führen wird, ist nicht sicher. Das Bundesamt für Gesundheit hat in diesem Sommer zwar tatsächlich sehr viele Zeckenstiche registriert – das Corona-Jahr 2020 bleibt bisher aber noch ungeschlagen.
Zwar sind das Zahlen aus dem Humanbereich, doch auch Tierhalter müssen sich immer mehr mit der Problematik von Zeckenbissen auseinandersetzen. Warme und feuchte Tage seien nämlich für Zecken ideal und sie kämen immer häufiger auch in höheren Lagen vor, wie Experten bestätigen.
Die Zecken wandern in die Höhe
So wird auch auf den Alpen das umgangssprachlich genannte Zeckenfieber aufgrund der steigenden Temperaturen immer präsenter. Weil die Parasiten (insbesondere die bekannteste Art der Schildzecken, der Gemeine Holzbock) Überträger von diversen Erkrankungen sind, die von Bakterien oder Würmern verursacht werden, sind sie bei den Tierhaltern besonders gefürchtet. Eine dieser Infektionen ist die Anaplasmose, bei der das Bakterium die weissen Blutzellen angreift und so das Immunsystem schwächt.
Apathie, sinkende Milchleistung und Fieber
Das Zeckenfieber zeigt sich bei laktierenden Kühen in der Regel in Form von abrupt sinkender Milchleistung, Apathie und wie es der Name sagt, Fieber. Es gilt jedoch bei Verdacht auf Zeckenfieber, das Tier genau zu beobachten und eine professionelle Diagnose machen zu lassen, damit auch eine angepasste Behandlung vollzogen werden kann.