Schweine können weder wie Menschen schwitzen noch wie Hunde hecheln. Wird es ihnen zu heiss, bewegen sie sich weniger fressen auch weniger, um die bei der Verdauung zusätzlich freigesetzte Wärme zu vermeiden. Hitzestress schmälert das Tierwohl, die Leistung der Tiere und die Wirtschaftlichkeit der Produktion. Daher gilt es, eine solche Stresssituation schnellstmöglich zu erkennen.
Studie mit 72 Schweinen
Forschende von Agroscope haben während eines Sommermonats Verhalten und Physiologie von 72 Mastschweinen in drei Gewichtsklassen (40 bis 100 kg) untersucht, wie es in einem Beitrag in «Agrarforschung Schweiz» heisst. In der Ausmastphase seien die Tiere besonders anfällig auf Hitzestress, da sie in dieser Zeit rasch an Gewicht zulegen, einen schnellen Stoffumsatz und ein ungünstigeres Verhältnis von Körperoberfläche und -volumen haben.
In der Studie mass man vaginal die Körperkerntemperatur, weiter die Atemfrequenz und die Temperatur der Haut und studierte das Verhalten der Schweine.
Beobachten und Messen
Die Lage beim Liegen, Hauttemperatur und Atemfrequenz erwiesen sich gemäss den Studienautoren als die zuverlässigsten Indikatoren für Hitzestress. Um möglichst viel Wärme an die Umgebung abgeben zu können, legen sich Schweine nämlich seitlich ausgestreckt auf den kühlen Boden und meiden Körperkontakt zu Artgenossen. In allen Gewichtsklassen habe die Hauttemperatur bei steigender Lufttemperatur zugenommen, während die Atemfrequenz nur bei den schwersten Schweinen erhöht war.
Mit dem Klimawandel werde sich das Hitzestress-Problem künftig weiter verschärfen, warnt Agroscope. Die Haltungsbedingungen in der Schweinemast müssten daran angepasst werden.