Friedlich graste das Braunvieh von Familie Frischknecht auf den Appenzeller Weiden vor der Säntiskulisse im Hintergrund. Die geladenen Gäste genossen den Anblick während dem Apéro mit Appenzeller Käse, Süssmost und Wein am letzten Dienstag. Hans Frischknecht empfand es als Ehre und als Bestätigung für seine Arbeit und die Region Appenzell, dass sein Betrieb als Gastbetrieb ausgewählt wurde. Familie Frischknecht ist bereits zum achten Mal in Folge auf der Betriebsmanagementliste mit dabei. «Dazu braucht es ganz viel Glück», sagt Frischknecht gegenüber der BauernZeitung zu diesem Erfolg, «man muss aber auch konsequent sein mit sich selber.»
Das Wichtigste für eine gute Leistung sei aber ganz klar die Familie, die mitgeholfen habe. Motivierend sei es für ihn und auch für seine Frau Priska, dass ihr Sohn die Ausbildung zum Landwirt gemacht habe und auf dem Betrieb mithilft, wenn Not am Mann ist. Zusammenarbeit motiviert Durch Zukauf und Pacht konnte Hans Frischknecht den Kleinbetrieb im Laufe der Jahre auf 24 Hektaren arrondiertes Land erweitern. Darauf hält die Familie 20 Kühe, 10 bis 15 Aufzuchtrinder und ein paar Masttiere.
Beide arbeiten auch noch auswärts
Der Betriebsleiter ist gelernter Zimmermann. In diesem Beruf arbeitet er immer noch teilzeitlich. Viele Erneuerungsarbeiten an Gebäuden konnte Hans Frischknecht selber ausführen. Seine Frau Priska Frischknecht ist Geschäftsführerin beim Bauernverband Appenzell Aus-serrhoden. Den Fuss in ausserbetrieblichen Tätigkeiten zu haben und zu Hause gut zusammenarbeiten, das motiviere täglich, fand Hans Frischknecht. Für den Braunvieh-Event haben die Kinder und deren Partner freigenommen, um zu helfen. Sie bereiteten den Maschinenraum als Gaststube für die etwa 140 Gäste vor.
Die Ehrung der besten Braunvieh-Herdenmanager sei ein Highlight im Braunviehjahr, so Reto Grünenfelder, Präsident von Braunvieh Schweiz. Zum Jubiläumsjahr ging die Einladung an alle Braunviehzüchter, welche es geschafft haben, fünf Mal hintereinander oder gesamthaft sieben Mal auf der Betriebsmanagementliste zu sein.
Fachwissen und Freude
Ausserdem wurden auch alle Braunviehzüchter mit den besten Einzelwerten der Betriebsmanagementliste geehrt. Reto Grünenfelder erklärte, dass sie bewusst die Betriebsleiter mit ihren Partnerinnen eingeladen hätten, denn am Betriebserfolg wirke die ganze Familie mit. Ausserdem brauche es Fachwissen, Freude, Liebe, die richtige Genetik und Geduld, um ein guter Botschafter für eine leistungsstarke fitte, braune Kuh zu sein. Beim Essen knüpften die Züchter Kontakte und tauschten sich aus bis Geschäftsleiter Lucas Casanova die Ehrungen vornahm.
Trudi Krieg