In Graubünden wurden in diesem Jahr 160 Schafe und Ziegen gerissen, die Hälfte davon aus geschützten Herden. «Seit kurzem sind die Bauernfamilien und Älpler mit der Tatsache konfrontiert, dass die Wölfe auch in Kuhherden Kälber angreifen und reissen können», schreibt der Bündner Bauernverband in einer Medienmitteilung.
Auf der Alp Nera, die sich im Streifgebiet des Beverin Rudels befindet, wurde diese Befürchtung jetzt Realität. Ein wenige Tage altes Kalb wurde aus einer Herde von rund 50 Kühen und 40 Kälbern gerissen.
Herdenschutz ist nicht immer umsetzbar
Obwohl sich die Bündner Bauern seit Jahren um einen wirkungsvollen Herdenschutz bemühen, sei die Umsetzung oftmals schwierig. Zum einen gebe es einen massiven Mehraufwand an Zäunung, Behirtung und Herdenschutzhunden, zum anderen sei ein wirkungsvoller Herdenschutz an manchen Stellen aus tektonischer Sicht unmöglich.
Ein Risiko für Gäste
Vom Wolf gestörte Mutterkuhherden seien ein Risiko für Gäste in den Berggebieten. 50 Wölfe in 7-8 Rudel bringe die Bündner Landwirtschaft an die Grenzen Ihrer Möglichkeiten, schreibt der Bündner Bauernverband.
Die Aufgabe von Sömmerungsgebieten hätte für die Landwirtschaft und deren Tierhaltung, aber auch für die Artenvielfalt und Ökologie sehr negative Auswirkungen, heisst es in der Mitteilung.
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