Für den Bündner Bauernverband und den Bündner Älpler(innen) Verein ist eine böse Voraussage wahr geworden. Man habe wiederholt davor gewarnt, dass der Riss ausgewachsener Kühe die nächste Stufe der Eskalation in Sachen Wolf bedeute, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden. Die Umweltorganisationen hätten immer betont, diese Tiere wären vor Wölfen sicher – eine mit dem Tod einer gesunden siebenjährigen Mutterkuh widerlegte Theorie.
Grosse Sorgen um die Sicherheit
In den vergangenen Jahren sei das Beverin-Rudel wie auch in diesem Alpsommer mehrmals negativ aufgefallen, heisst es weiter. Z. B. durch Risse zahlreicher geschützter Schafe und den Tod eines Herdenschutzhundes, der damit zusammenhänge. Man mache sich angesichts des neuerlichen Vorfalls grosse Sorgen um die Sicherheit von Älplerinnen und Älplern. Sie könnten ihrer harte Arbeit nur noch unter grosser Anspannung nachgehen.
Notstand, um rasch handeln zu können
Der Bündner Bauernverband und den Bündner Älpler(innen) Verein fordern Bund und Kanton dazu auf, den «Wolfs-Notstand» auszurufen. Dies, damit Möglichkeiten frei werden, «der Problematik rasch zu begegnen».
Weiter sollen der Rüde M92 zusammen mit dem Beverin-Rudel entfernt werden. Die Tiere seien jahrelang durch das Ausbleiben geeigneter Massnahmen fehlgeprägt. Durch den Abschuss liessen sich weitere grosse Schäden verhindern, so die Begründung.
«Ausserordentliche Situation»
Die beiden Verbände befürchten nämlich noch Schlimmeres: Denn ein Rudel, das Menschen und ihre Herden, Infrastrukturen und Schutzmassnahmen nie mit gefährlichen Konsequenzen in Verbindung bringen, würden nach und nach sämtliche Grenzen überschreiten. «Ausserordentliche Situationen erfordern ausserordentliches Handeln», heisst es in der Mitteilung. Die Behörden müssen nun rasch handeln, um weitere Tötungen zu vermeiden.