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Argentinien, Mexiko, Irland, Sibirien, Südafrika – die Gäste, welche sich für den Betriebsbesuch angemeldet haben, kommen von weit her. Drei Landwirte bilden die Betriebsgemeinschaft «Devaux». Der 570 ha grosse Mutterkuhbetrieb umfasst 330 Salers-Kühe. Die Robust-Rasse kann problemlos das ganze Jahr draussen gehalten werden. Die Jungtiere, eine Kreuzung von Salers und Charolais, werden im Stall ausgemästet.
Diese und weitere Betriebsbesichtigungen bildeten der Auftakt zum «Sommet de l’élevage», auch bekannt als «Gipfeltreffen der Rinderzüchter». Die Ausstellung fand letzte Woche im französischen Clermont-Ferrand, rund 3,5 Autostunden ab Genf statt.
Französische Kolosse im Rampenlicht
Die Robust-Rasse Salers ist die 4. häufigste Fleischrasse Frankreichs und stand am diesjährigen Sommet mit über 400 Tieren im Zentrum. Deutlich häufiger trifft man an der Ausstellung aber auf französische Kolosse. Der schwerste Charolais an der Ausstellung brachte satte 1470 kg auf die Waage. Sein weibliches Pendant ist mit 1200 kg doppelt so schwer, wie so manche Mutterkuh. Im Zenith, dem Vorführring, hatte jede der über 30 Fleisch-Rassen ihren Auftritt.
1500 Aussteller auf 18 Hektaren
Am Sommet de l’élevage geht es aber keinesfalls nur um Fleisch-Rinder. Milchvieh-Interessierte kommen genauso auf ihre Kosten wie Landtechnik-Fans. So war am Sommet auch eine Schweizer Delegation mit Simmentaler zu finden. Sämtliche Simmentaler waren hornlos – ausser die Schweizer.
Eine ganze Halle widmet sich dem Thema Milchvieh-Genetik, Equipment und Milch-Verarbeitung. In einer weiteren Halle geht es Tiergesundheit, Fütterung und Hygiene. An der Ausstellung waren über 1500 Aussteller aus 31 Ländern präsent.
Auf der 18 ha grossen Ausstellungsfläche waren sämtliche Landtechnik-Marken vertreten. Über Traktoren, Erntemaschinen, Trailer, Bodenbearbeitungs- und Sämaschinen bis hin zu Stallzubehör war alles zu finden.
Schwergewichte – auch bei den Pferden
Auch Pferde-Liebhaber kamen auf ihre Rechnung. Die meisten der französischen Pferde-Rassen sind schwere Typen, also Kaltblüter wie Percheron, Breton, Ardennais und Comptois. Als einzige ausländische Pferderasse wurden am Sommet die Freiberger vorgestellt. Neben den Schwergewichten wirkten die sportlichen Freiberger nahezu zierlich. Die schweren französischen Pferderassen werden vor allem als Zugpferde eingesetzt. Die Abfallcontainer auf dem Messegelände wurden nicht mit dem Traktor abtransportiert – sondern mit einem Pferde-Gespann.
Ausländische Besucher kommen am Sommet auf ihre Kosten
Die Betriebsbesichtigungen am Vortag der der 3-tägigen Messe wurden exklusiv für die rund 5000 internationalen Gäste durchgeführt.
Ausserdem findet nach jedem Messe-Tag ein internationaler Zucht-Abend statt. Dort werden die Spitzentiere aller Rinder-, Milchvieh-, Pferde- und Schafrassen den ausländischen Gästen präsentiert. Beim anschliessenden Apéro riche können neue Kontakte mit Leuten aus aller Welt geknüpft werden.
Der nächste Sommet de l’élevage findet vom 2. bis 4. Oktober 2019 statt. Die Rasse Ferrandaise wird dann im Rampenlicht stehen. Eines ist sicher: Der Sommet de l’élevage wird seinem Namen als «Gipfeltreffen der Rinderzüchter» auf jeden Fall gerecht. Ein Besuch lohnt sich!
Martina Rüegger