Begonnen hat alles mit einer Aussprache mit dem Freiburger Kantonalverband (Swissherdbook Fribourg). Nach dem Zuchtstiermarkt Bulle lud der Swissherdbook-Vorstand diesen zu einer Aussprache ein. Grund: Differenzen betreffend der Herdebuchberechtigung. Bei dieser Aussprache Ende November waren sowohl der Vorstand des Freiburger Kantonalverbands wie auch der Swissherdbook-Vorstand vollzählig anwesend.
Dann kam es zu einem Vorfall, den Swissherdbook in einem Communiqué so beschreibt: «Im Verlaufe dieser Aussprache hat Walter Lüthi eigenmächtig den Vorstand von Swissherdbook Fribourg vor die Türe gewiesen.»
«Vertrauen zerstört»
Mit «diesem Alleingang gegen den Willen aller übrigen Verwaltungsmitglieder» habe Walter Lüthi seine Kompetenzen «massiv überschritten» und den zweitgrössten Kantonalverband «in unakzeptabler Weise vor den Kopf gestossen». Er habe damit nicht nur seine Pflicht verletzt, im Sinne des Verbandes zu handeln, sondern auch eine Aufarbeitung der Differenzen mit den Organisatoren des Zuchtstiermarktes Bulle verhindert.
Lüthi habe wiederholt betont, dass er sich nicht bei Swissherdbook Fribourg entschuldigen werde. «Sein Handeln und seine fehlende Einsicht haben das Vertrauen der übrigen Mitglieder der Verwaltung gegenüber Walter Lüthi zerstört.» Zu Handen der DV vom 11. April 2017 beantragen die übrigen sechs Vorstandmitglieder deshalb einstimmig Lüthis Abberufung. Der Vorstand bedauere diese Entwicklung «ausserordentlich».
«Ich bleibe bei meinem Standpunkt»
Gegenüber der BauernZeitung betont Walter Lüthi, der Präsident des Emmentalischen Fleckviehzuchtverbands ist: «Ich bleibe bei meinem Standpunkt. Ich bin bis 2018 von der Basis in dieses Amt gewählt.» Für ihn gehe die Art und Weise, wie nun von Seiten seiner Vorstandskollegen gegen ihn vorgegangen werde, nicht. Der nächste Meilenstein sei für ihn die Delegiertenversammlung des Bernischen Fleckviehzuchtverbands. Dort werde sich die Berner Basis zur Sache äussern können.
jw/dj