«Das Tier, das auf einem Landwirtschaftsbetrieb die meiste Aufmerksamkeit erhält, ist oftmals die Kuh», sagt die Hundetrainerin Sandra Weber aus Urnäsch. Der Hofhund dagegen laufe oft einfach nebenher. Weber weiss, wovon sie spricht, sie ist selbst Bäuerin mit eigenen Hunden. Vor einigen Monaten hat sie das Buch «Das Hofhunde-ABC» herausgegeben. 

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Der Chef des Hundes sein

AboEin guter Grundgehorsam ist angebracht für alle Hunde – egal ob im Haus oder auf dem Hof. (Bild Sarah Henggeler)HundDer Hofhund braucht einen neuen RufFreitag, 18. Juni 2021 «Hunderatgeber in Buchform gibt es zuhauf, doch der Hund im landwirtschaftlichen Umfeld kommt dabei nirgendwo vor», stellt Sandra Weber fest, die seit Jahrzehnten Hundehalter(innen) zum Umgang mit ihren Tieren unterrichtet und berät. Die Idee, dem Hofhund ein eigenes Buch zu widmen, habe sie während Jahren mit sich herumgetragen. «Es handelt sich um ein Herzens­projekt», sagt sie. Ihre Rolle sieht sie dabei als Übersetzerin zwischen Hund und Mensch: «Wenn man versteht, wieso etwa der Appenzeller Bläss dem Postboten hinterher bellt, lassen sich einfacher Lösungen dazu finden.» So sei es ihr Ziel, dass die Leserschaft mehr über die Beweggründe von Hunden erfährt. Zudem gibt Weber entsprechende Erziehungstipps, um den Menschen in Beziehungsformen zu unterstützen, bei welchen er der Chef des Hundes ist. Dazu vermittelt sie Grundlegendes zu den Beweggründen und der Körpersprache des Hundes.

Der erwähnte Bläss etwa, so ist zu erfahren, sieht sich oft selbst als Chef, der seinen Hof bewacht. Dabei ist der Briefträger bei jedem Besuch ein Eindringling, den es in den Augen des Hundes zu verjagen gilt. Eine Lösung könnte hier sein, dass sich der Hundehalter mit dem Postboten ruhig unterhält. Damit signalisiert er, dass es sich bei diesem nicht um einen Feind handelt. Zudem ist es laut Weber grundsätzlich hilfreich, wenn der Hund vermehrt den Bauern oder die Bäuerin (also seine Chefs) im Alltag begleitet und so unter deren Kontrolle ist. Geht das nicht, müsste man seinen Spielraum begrenzen (z. B. ihn in einem Auslauf halten oder mit ins Haus nehmen). Auch empfiehlt es sich, den Hund zwischendurch sinnvoll zu beschäftigen, damit er mehr Führung erfährt und weniger ein Eigenleben entwickelt. Auch die Wahl der Rasse kommt zur Sprache: Soll es zum Beispiel wirklich ein Wachhund sein, wenn zum Hof ein Bed and Breakfast gehört und ständig Gäste ein und aus gehen? 

Das Buch ist für alle - selbst für Wanderer

Die Autorin hält für zahlreiche Alltagssituationen praktische Lösungsvorschläge und Übungen bereit. Die Themen reichen von Autofahrten über das Treibballspiel bis zur Pflege und Gesundheit. Dabei kommt auch der Kot zur Sprache: Was sagt dessen Aussehen über die Gesundheit aus? Auch wer mit seinem Hund mehr als das Grundsätzliche lernen möchte, profitiert. So gibt es Anleitungen für die Fährtenarbeit und man kann entdecken, dass es auch Spass macht, sich bei Dunkelheit mit seinem Vierbeiner zu beschäftigen. Das Buch geht dabei weit über den Hofhund hinaus und eignet sich daher für Hundehalter generell. Auch Wanderer, die Hundekontakten aus dem Weg gehen möchten, finden hilfreiche Tipps.

Die BauernZeitung verlost ein Exemplar des Buches «Das Hofhunde-ABC». Dazu gehört auch ein 10-Prozent-Gutschein für eine Beratung bei der Autorin.

Das Hofhunde-ABC
Sandra Weber, Selbstverlag. 288 Seiten, zahlreich farbig bebildert, Fr. 85.– plus Porto Fr 9.–. Das Buch ist erhältlich unter Tel. 078 645 49 52 oder via www.sandra-weber.info 

Mitmachen und gewinnen

Vielen Dank für Ihr Interesse. Teilnahmeschluss war der Montag, 27. Mai 2024. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird direkt kontaktiert.