Die Delegierten des Schweizerischen Ziegenzuchtverbandes (SZZV) tagten beim Gastgeber Ziegenzuchtverein Muotathal-Kreuz. Im attraktiven Rahmenprogramm konnten die Teilnehmenden die bekannte Muotathaler Sennenchilbi besuchen.

181 Delegierte an der DV des schweizerischen Ziegenzuchtverband

Stefan Geissmann, Präsident des SZZV, konnte 181 stimmberechtigte Delegierte und zahlreiche Gäste aus der ganzen Schweiz willkommen heissen. Die Delegierten genehmigten alle traktandierten Geschäfte praktischeinstimmig, darunter die Jahresrechnung mit einem Verlust von 19 908 Franken.

27 928 Herdebuchtiere beim schweizerischen Ziegenzuchtverband

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Gemäss Jahresbericht führt der SZZV derzeit das Herdebuch für 14 Ziegenrassen, für 11 Schweizer und 3 Rassen aus dem Ausland. Die Anzahl der Herdebuchtiere betrug am Stichtag total 27 928 Tiere (Vorjahr: 28 167). Am weitesten verbreitet ist die Gämsfarbige Gebirgsziege (9094 Tiere), gefolgt von der Saanenziege (5857) und der Toggenburger Ziege (3235). Die meisten Herdebuchtiere werden im Kanton Bern gehalten (6539 Stück), gefolgt von St. Gallen (3381) sowie Luzern (2042). 2023 wurden von den 61 Expert(innen) 15 341 Exterieur-Beurteilungen vorgenommen, davon 5107 Hofbeurteilungen. 

Geschäftsführung für Ziegenzuchtverband gesucht

Der Vorstand und die Geschäftsstelle waren im letzten Jahr stark gefordert, denn vor allem die Aufgleisung des neuen Tierzuchtfördersystems 2026 verursachte viel Mehrarbeit. An der DV wurde bedauert, dass Lauro Falconi, Geschäftsführer seit 1. September 2023, auf Ende April 2024 wieder gekündigt hat. Daher ist nun der Verband intensiv auf der Suche nach einer neuen Person für die Geschäftsführung. In politischer Hinsicht empfiehlt der Vorstand des SZZV, die Biodiversitäts-Initiative abzulehnen, da sie zu extremistisch sei.

Ehrungen
20 Jahre Zuchtbuchführer: Josef Walker, Altendorf SZ; Ernst Mayer, Engiadina Bassa GR; André Griessen, Mannried BE; 25 Jahre: Patricia Debély, Neuchâtelois NE; 30 Jahre: Pietro Gerosa, Ticino TI; Etienne Jacot, Gimel et environs VD; Ruedi von Allmen, Därstetten BE; Albert Rytz, Stockental u. Umgebung BE; 35 Jahre: Albin Ebnöther, Egg-Einsiedeln SZ; 40 Jahre: Fernando Steiner, Rhone VS.

Referat Tierzuchtförderung

Im Anschluss an die offizielle DV referierte Christian Stricker, Leiter Fachbereich Tierzucht beim Bundesamt für Landwirtschaft, zum Thema «Neues Tierzuchtfördersystem 2026». Gemäss seinen Ausführungen werden zukünftig nur noch Merkmale eines Zuchtprogramms mit Finanzhilfen unterstützt, wenn sie effizient gemessen (Lineare Beschreibung) und in einem Zuchtprogramm berücksichtigt werden. Das Zuchtprogramm müsse in den Bereichen Wirtschaftlichkeit, Ressourcen-Effizienz, Umwelt, Tiergesundheit/Tierwohl und Produktqualität eine ausreichende Wirkung entfalten. Gemäss Stricker entspricht das aktuelle Punktierungssystem nicht mehr dem aktuellen Stand der Wissenschaft und ist im neuen Tierzuchtfördersystem nicht mehr vorgesehen.

Harsche Wortmeldungen zur LBE

AboSSVZ-Präsident Lukas Berger gratuliert Jean Berset aus Mur FR für seinen 50 Jahre langen Einsatz als Zuchtbuchführer.SchafzuchtSchafzucht-Rassenverbände sind bei Ausarbeitung der LBE dabeiSamstag, 2. März 2024 Dieser Aspekt veranlasste etliche Delegierte zu teils harschen Wortmeldungen. Vor allem das Ende einer langen Tradition wurde bedauert und das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Linearen Beschreibung und Einstufung (LBE) kritisiert. Der Referent zeigte zwar Verständnis für den Unmut, aber er stellte auch klar, dass die Punktierungen nicht verboten würden. Diese würden vom Bund aber finanziell nicht mehr unterstützt.

Der SZZV wird auch zukünftig auf die Bundesgelder angewiesen sein. Der Vorstand ist nun entsprechend gefordert – mit Einbezug der Basis –, einen gangbaren Weg betreffend der zukünftigen Tierzuchtförderung zu finden.