Am Mittwoch hatte das Rudel am Schamserberg eine Mutterkuh schwer verletzt. Die Kuh musste notgeschlachtet werden. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) unterstützt den Abschuss der Jungtiere. Das Ziel des Kantons bleibt die Entfernung des gesamten Beverin-Rudels und insbesondere der Abschuss des besonders auffälligen Vatertiers im Rahmen der schweizerischen Rechtsordnung, wie der Kanton Graubünden am Freitag mitteilte.
Die gesetzlich vorgegebene Schadensschwelle sei bereits vor den beiden jüngsten Vorfällen erreicht worden. Nun gibt es laut Mitteilung Hinweise darauf, dass das Beverin-Wolfsrudel Nachwuchs erhalten hat. Der Abschuss der zwei Jungtiere sei eine dringliche Sofortmassnahme zur Vergrämung der Wölfe und gegen Schäden zulasten von Landwirtschaft, Tourismus und der Bevölkerung, schrieb die Kantonsregierung.
Bündner Bauernverband nimmt Stellung
«Der Bündner Bauernverband und der Bündner ÄlplerInnen Verein begrüssen die Bemühungen des Kantons, das ganze Beverin-Rudel entnehmen zu wollen und bedauern es sehr, dass das BAFU sich immer noch Quer stellt und lediglich den Abschuss von zwei Jungwölfen freigibt», heisst es in einer Mitteilung des Bündner Bauernverbandes. Weiter fragt sich dieser, wie viele Nutztiere noch gerissen werden müssen, bevor das Bafu und Bundesrätin Sommaruga Sofortmassnahmen treffen und wirft die Frage auf, wer dann den Kopf hinhalten würde, wenn das Wolfsrudel nicht eine Mutterkuh, sondern eine Hirtin angreifen würde. Zum Schluss der Mitteilung fordern der Bündner Bauernverband und der Bündner ÄlplerInnen Verein Simonetta Sommaruga ein weiteres Mal dazu auf, das Beverin-Rudel «umgehend zu entnehmen».