«Der Transport zum Schlachthof und die Zeit, die sie dort vor dem Tod verbringen, sind für Nutztiere oft belastend», schreibt das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in einer Mitteilung. Dieser Stress könne zudem einen negativen Einfluss auf die Fleischqualität haben. Eine Alternative können Hof- und Weidetötungen sein, «eine wachsende Nische im Fleischmarkt Schweiz». 

Mehr Spielraum dank verlängerter Frist

AboWeniger LebendtransporteMehr Zeit bei HoftötungenDonnerstag, 1. Februar 2024 Vor Kurzem haben die eidgenössischen Behörden die maximale Frist zwischen Tötung auf dem Hof und Ausweidung im Schlachtbetrieb von 45 auf 90 Minuten erhöht. Diese gilt seit dem 1. Februar des laufenden Jahres.  

Damit hat sich die Schweiz der EU angenähert, die bereits zuvor die Frist auf 120 Minuten erhöht hatte. Dieser erhöhte Spielraum ermöglicht weiteren Betrieben, dieses Verfahren zu etablieren.

Zwei interaktive Karten

Das FiBL hat nun auf seinem Portal bioaktuell.ch zwei neue interaktive Karten aufgeschaltet, die sowohl Konsument(innen) wie auch Landwirt(innen) in Sachen Hoftötung erstmals einen schnellen Überblick ermöglichen. 

Die Karte für Konsument(innen) erleichtere den Einkauf. Wer beim Fleischkonsum Wert darauf legt, dass die Tiere bis zum Tod in der gewohnten Umgebung bleiben dürfen, findet hier nach Tierkategorie geordnet Landwirtschaftsbetriebe, die Fleisch aus Hoftötung anbieten. Die meisten Betriebe, die Hof- und Weidetötung durchführen, vermarkten das Fleisch direkt. 

Die Karte für Tierhalter(innen), die auf Hof- oder Weidetötung setzen wollen, führt Unternehmen auf, die Dienstleistungen im Bereich Hof- und Weidetötung anbieten sowie Betriebe, die Anhänger für den Transport der Schlachtkörper in den Schlachthof vermieten.

Listen können ergänzt werden

Beide Listen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Weitere Betriebe mit Hoftötung und Dienstleistungsunternehmen, die mit ihrem Angebot gerne auf der Karte aufgeführt werden möchten, senden ihre Angaben bitte an Milena Burri vom FiBL.