Demonstrationen4500 Demonstrierende für eine soziale, bäuerliche und ökologische Landwirtschaft Nachdem die letzten Wochen Landwirt(innen) mit ihren Traktoren die deutsche Hauptstadt besetzt und vielerorts den Verkehr zum Erliegen gebracht haben, marschieren am 20. Januar 2024 8'000 Menschen mit Plakaten durch Berlin. «Ein breites Bündnis aus Landwirtschaft und Zivilgesellschaft geht für Höfe und Klima und gegen Gifte, Gentechnik und Patente auf die Strasse», heisst es in einer Mitteilung des Bündnisses «Wir haben es satt».
Im Stich gelassen
Es ist das 14. Mal, dass unter dem Motto «Wir haben es satt» demonstriert wird. Man fordere eine Abkehr von einer Agrarpolitik, die Bäuer(innen) und Gesellschaft gleichermassen im Stich lasse und den sozialen Frieden gefährde. Kritisiert wird unter anderem, dass Kennzeichnung und Risikoprüfung bei der Gentechnik – gegen den Willen einer Mehrheit der Bevölkerung – abgeschafft werden sollen. Die Abschaffung des geltenden EU-Gentechnikrechts drohe im Februar und bedeute, dass künftig niemand mehr wisse, wo Gentechnik drin sei und man entsprechende Produkte damit auch nicht mehr meiden könne.
Für die nötige Transformation zur umwelt- und tiergerechten Landwirtschaft seien sichere politische Rahmenbedingungen vonnöten.
Nicht pro Hektare ausschütten
Konkret will das Bündnis politisches Engagement auf europäischer Ebene, damit «Milliarden an Agrarsubventionen endlich den Umwelt-, Tier- und Klimaschutz in der EU honorieren». Denn aktuell würden öffentliche Gelder blind pro Hektare Fläche ausgeschüttet, was vor allem der «Agrarindustrie» zugutekomme. «Die Zukunft der Landwirtschaft muss sofort zur Chefsache der Ampelkoalition werden», so die Mitteilung.
Die Demonstrierenden üben weiter Kritik an Agrochemiekonzernen wegen patentierten Saatguts. Die Bundesregierung müsse sich dem «Durchmarsch der Gentechnik- und Pestizidindustrie in den Weg stellen».
