So mahnte das Oberhaupt der katholischen Kirche in einer Rede vor Vertretern aus Politik, Religion und der Zivilgesellschaft in der Hauptstadt Antananarivo.
Zwar seien Geschäfte rund um das Holz auch für einige Arme die einzige Möglichkeit, "ihr Überleben zu sichern", räumte der Papst ein. Doch heizten gleichzeitig "Korruption und Spekulation" auf dem Gebiet die gesellschaftliche Ungleichheit weiter an.
Einzige Abhilfe böten "Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten, die die Umwelt schonen und den Menschen Wege aus ihrer Armut schaffen". Ökologie müsse auch immer mit sozialer Gerechtigkeit verbunden sein.
Nach Angaben des britischen Botschafters Philip Boyle gehen jedes Jahr rund 200'000 Hektar Wald auf Madagaskar verloren. Einigen Schätzungen zufolge werde der tropische Regenwald bis zum Jahr 2040 sogar grösstenteils verschwunden sein, fügte er hinzu.
Der Inselstaat Madagaskar ist nach Mosambik die zweite Station der einwöchigen Afrika-Reise des 82-jährigen Papstes, in deren Rahmen er auch Mauritius einen kurzen Besuch abstatten wird. Höhepunkt seines Aufenthalts ist am Sonntag eine Messe auf einem Freigelände am Stadtrand von Antananarivo, zu der 800'000 Menschen erwartet werden.
Madagaskar hat rund 25 Millionen Einwohner, von denen der Grossteil in bitterer Armut lebt. Neun von zehn Menschen müssen mit weniger als zwei Dollar am Tag auskommen.