Trotz grosser Mehrheit im Ständerat und Empfehlung in der beratenden Nationalratskommission, lehnte die Mehrheit des Nationalrats die Motion Hegglin ab. Dies bedaure der Schweizer Bauernverband sehr, denn der erzwungene Schleppschlaucheinsatz könne auch zu negativen Umwelteffekten führen. «Die Weiterführung des Anreizsystems wäre der richtige Weg gewesen, um das Ziel einer Reduktion der Emissionen zu erreichen», heisst es in der Medienmitteilung.
Effekt für die Umwelt ist fraglich
Heute werde rund 45 Prozent der Gülle emissionsarm ausgebracht, möglich seien aufgrund der topographischen Verhältnisse maximal 70 Prozent. Während vor allem grössere Talbetriebe umgestiegen sind, sei die Umstellung bei kleineren Betrieben und Betrieben mit Hanglagen mit Zusatzkosten verbunden, heisst es weiter. Diese müssen in Zukunft verschiedene Gülle-Systeme nutzen, was unter anderem auch graue Energie von unausgelasteten Systemen verbrauche. Beim Ausbringen der Gülle über Lohnunternehmen besteht die Gefahr, dass die Witterungsverhältnisse nicht ausreichend beachtet werden können. Wird die Gülle beispielsweise bei zu warmen Temperaturen ausgebracht, erhöhen sich die Emissionen, was den positiven Effekt wieder zunichte macht, so der SBV. Auch seien die Maschinen der Lohnunternehmen oftmals schwerer und haben deshalb einen negativen Effekt auf die Bodenverdichtung.
Ausnahmen nur in Einzelfällen
Ausnahmen für kleine Betriebe seien nicht vorgesehen, sondern müssen im Einzelfall aufgrund von Sicherheit, Zugänglichkeit und Platzverhältnisse definiert werden. Dies liesse sich nur schwer umsetzen und würde zu weiteren Kosten führen, ist der SBV überzeugt.
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