Das Problem von Krankheitserregern, die wegen Resistenzen nicht mehr mit Antibiotika behandelt werden können, lässt sich nicht entweder auf die Human- oder Tiermedizin beschränken. Daher verfolgt man in der Schweiz die One-Health-Strategie und geht im Kampf gegen antibiotikaresistente Keime interdisziplinär vor. Das Parlament ist der Ansicht, der Ansatz müsse weiter gestärkt werden. Nach dem National- hat auch der Ständerat eine entsprechende Motion von Maya Graf angenommen.
Effizienterer Mitteleinsatz und besserer Schutz
Ergänzend zu den bestehenden Bemühungen brauche es eine systemische Netzwerkanalyse. Diese solle die grossen Stoffflüsse und die damit verbundene Zirkulation resistenter Bakterien im Mensch-Tier-Umwelt-System untersuchen, so der Motionstext. Das Ziel dabei: Dank engerer Zusammenarbeit von Human- und Tiermedizin sollen finanzielle Mittel effizienter eingesetzt, die Krankheitshäufigkeit bei Mensch und Tier reduziert und der Schutz der Umwelt verbessert werden.
Auch der Bundesrat hatte eine Annahme der Motion beantragt. Nach einer Zwischenevaluation der Strategie Antibiotikaresistenzen Schweiz (Star) sollen der One-Health-Ansatz und die ursachengerechte Bekämpfung von Resistenzen weiter optimiert werden, heisst es in seiner Antwort auf Grafs Vorstoss.
Anliegen bereits erfüllt
Wie die Nachrichtenagentur Keystone-sda mitteilt, wurden zwei weitere Motionen zum Thema Antibiotikaresistenzen vom Ständerat abgelehnt und sind nun erledigt: Der Vorstoss «Fehlanreize eliminieren, die heute zu unnötig erhöhtem Einsatz von Antibiotika beitragen können» wie auch die Förderung von Forschungsprojekten zum Beitrag der Komplementärmedizin zur Resistenzvermeidung seien bereits erfüllt, so die Begründung.