Man erwarte eine wirksame Überwachung der Arbeitsbedingungen in Spanien und anderen Staaten des Mittelmeerraums, woher ein Grossteil der Importe von Obst, Gemüse, Nüssen, Ölen oder Wein stamme. Das schreibt Uniterre in einer Medienmitteilung.
Prekäre Umstände in Almeria
Am landwirtschaftlichen Betrieb «Haciendas Bio» im spanischen Almeria illustriert Uniterre die Umstände:
- Tagelöhner haben Verträge, mit denen sie unverzüglich entlassen werden können
- Löhne unter dem gesetzlichen Minimum
- Unbezahlte Überstunden
- Arbeit ohne Schutzkleidung in Gewächshäusern, in denen kurz zuvor Schwefel ausgebracht worden ist
- Schlechte sanitäre Einrichtungen
Ein Brief an die Geschäftsleitung
Diese und weitere Punkte kritisierten die Betroffenen in einem Brief an die Geschäftsleitung und forderten zudem eine Wahl eine vertretenden Kommission für die Arbeitendenschaft, heisst es in der Mitteilung.
Gemäss Uniterre hat die Geschäftsleitung von «Haciendas Bio» noch nicht reagiert. Die Verhandlungen laufen über eine lokale Schlichtungsstelle.
Kein Einzelfall
Auch andere Unternehmen, die wie «Haciendas Bio» unter dem Bio-Suisse-Label für die Schweiz produzieren, sollen schlechte soziale Praktiken haben. Das entspreche nicht den Erwartungen von Konsumentinnen und Konsumenten, die von Bio Suisse auch im Ausland Sorge zur Natur wie zu den Menschen erwarte.
Auch «Bio Sabor» sei ein solches Negativ-Beispiel.
Verschiedene Forderungen
Nun müsse Bio Suisse das Problem anpacken und lösen, fordert Uniterre. Konkret seien
- die Beschäftigten von Bio-Unternehmen gemäss lokalen Tarifverträgen zu entlöhnen
- die von der Regierung vorgeschriebenen Mindestlöhne einzuhalten (7,28 Euro pro Stunde)
- Wahlen von Betriebsräten zu erleichtern, die die Arbeitnehmenden vertreten
- keine Repressalien gegen Vertreterinnen und Vertreter der Arbeiterschaft einzusetzen. So sei ein effektiver sozialer Dialog möglich.
Die Glaubwürdigkeit des Knospe-Labels stehe auf dem Spiel, schliesst die Mitteilung.
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