Rund 70 Prozent der Bäuerinnen in der Schweiz arbeiten ohne Lohn auf dem Betrieb, wie die SRF Rundschau berichtet. Im Fall einer Scheidung bleibe ihnen kaum etwas. Der Bundesrat will die Situation der Bäuerinnen nun verbessern: Wenn die Bauern ihre Frauen nicht sozialversichern, sollen die Direktzahlungen gekürzt werden. Der Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverband (SBLV) sieht dies als Schritt zur Anerkennung der Arbeit der Bäuerin auf dem Bauernbetrieb.

"Wir leben nicht mehr in der Nenadertaler-Zeit"

"Es tut mir im Herz weh, zu sehen, dass Frauen krüppeln und krüppeln und es ist doch nie recht", sagt die Präsidentin des SBLV Christine Bühler in der Sendung "Rundschau". Auch ihr Mann Jean-Pierre Bühler sieht das so: "Meine Frau soll versichert sein und ihre Arbeit soll auch anerkannt werden. Wir leben schliesslich nicht mehr in der Neandertaler-Zeit."

 

 

Bessere Absicherung aus Eigeninitiative

Beim Schweizer Bauernverband ist man gleicher Meinung. Die Frauen der Landwirtschaft sollten besser abgesichert werden. Die Lösung, welche der Bundesrat vorschlage, sei aber nicht der richtige Weg. Die nötige Absicherung solle aus Eigeninitative bewerkstelligt werden, so Ritter in der Informationssendung. "Ein Viertel der Betriebe hätten Mühe, sich die Absicherung zu leisten.", führt er aus. Zudem führe die Koppelung mit den Direktzahlungen zu höheren administrativen Aufwänden bei den Kantonen. Sie müssten dann nämlich kontrollieren, ob die Bäuerinnen abgesichert sind.

asa