Die Mitglieder der Präsidentinnen-Konferenz setzten sich in einem Workshop mit der Agrarpolitik 2030 auseinander. In vier Gruppen tauschten sie sich zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik in der Schweiz aus.

Vier Schwerpunktthemen

Rege diskutiert wurden Themen wie die Sicherstellung der Ernährungssicherheit, die Reduktion des ökologischen Fussabdrucks, die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Perspektiven sowie die Vereinfachung des administrativen Aufwandes.

«Diese vier Felder sind in der AP 2030 wichtige Schwerpunkte», erklärt Corina Blöchlinger, Präsidentin des Fachbereichs Agrarpolitik. Sie hatte den Workshop organisiert. «Mir war es wichtig zu hören, welches die Interessen der Basis sind, was sie bewegt und beunruhigt.»

Begleitgruppe zur AP 2030

Denn ab November wird Corina Blöchlinger als Vertreterin des SBLV die Sicht des Verbandes in der Begleitgruppe vertreten, die das Bundesamt für Landwirtschaft zur AP 2030 zusammengestellt hat.

In allen vier Bereichen wurden auch Lösungsansätze gesucht. «Ich bat die Frauen, radikal und kreativ zu denken», so Corina Blöchlinger weiter. «Denn die Stimmen der Bais bilden die Grundlage für uns Vertreterinnen in Arbeits- und Begleitgruppen. Ob und wie etwas umsetzbar ist, wird später und an anderer Stelle angeschaut.»

Neue Plattform

Zu den weiteren Themen, die an Präsidentinnenkonferenz vorgestellt wurde, gehört die neue Plattform «Überlastung und Burnout-Prävention» auf der SBLV-Website. Dieses Projekt entstand in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Ost.

Der Hintergrund dazu ist, dass die Themen Burnout und Burnout-Präventionsangebote in der Schweizer Landwirtschaft bisher wenig erforscht sind. Dies, obwohl Personen in der Landwirtschaft häufiger von einem Burnout betroffen sind als der Durchschnitt der Bevölkerung.

Angebote werden nicht wahrgenommen

Die Gründe dafür sind unter anderem Freizeitmangel, Zeitdruck, eine enge Verflechtung von Arbeit und Familie sowie immer öfters die finanzielle Situation der Betriebe. Zwar bestehen Beratungs- und Unterstützungsangebote, doch häufig werden diese nicht oder zu spät wahrgenommen. 

AboBeratungsangebote für überlastete BauernfamilienEs braucht branchenspezifische Beratungsangebote für die Burnout-PräventionMontag, 14. August 2023

Im Rahmen des Forschungsprojekts der Fachhochschule Ost wurde deshalb untersucht, wie regionale Beratungsangebote gestaltet sein müssen, damit die körperliche, psychische und soziale Situation der betroffenen Frauen und Männer in der Landwirtschaft nachhaltig verbessert wird.

Als Herzstück des Projekts wurde zur praktischen Unterstützung von Hilfesuchenden auf der Webseite von landfrauen.ch eine Plattform lanciert. Sie finden die Betroffene Informationen zu Themen wie Anzeichen, Erfahrungen und Hilfestellungen rund um das Thema Überlastung und Burnout-Prävention.