GaleriePinakis WeltFreitag, 15. Mai 2020Es ist kalt, aber das kleine Küken hält sich am rauen Mantel von Lehmeli Chrigu warm. Sein Vater, Lehmeli Hans, hatte 1963 zum ersten Mal Hühner hier eingeführt, und als Chrigu und sein Bruder Chlöisu in der sechsten Klasse waren, wetteiferten sie darum, wer einen 50 Kilo schweren Sack mit Mastfutter schneller leeren konnte.

Ihre Nachbarn Ruedi und Süsi aus Erlenweid halfen ihnen dabei immer. Ruedi war berüchtigt für seine Scherze und blieb einmal mit dem Kopf in einer Holzkiste stecken, die für die Küken verwendet wurde.

Ein anderes Mal kam Süsi mit einem gebrochenen Handgelenk. Ein Freund hatte sich unter einem Tuch versteckt und so getan, als sei er ein Gespenst, und hatte sie dabei so erschreckt, dass sie gestürzt war.

Ruedi nahm immer einen langen Schluck von seinem Kaffee und beschwerte sich dann, dass er zu heiss sei. Seine Antwort lag auf der Hand: Es brauche Schnaps. Und so bekam er seinen Café Lutz. Nach der Arbeit tanzten Ruedi, Süsi und die drei Briefträger, die immer halfen im alten Bauernhaus.

Und wenn man lange genug zuhört, mit einem Küken an sich gedrückt, kann man die Musik noch hören.