Handarbeit

Glocken giessen statt Fleisch klopfen

Joëlle Gusset aus dem bernerischen Uetendorf zog es nach der Lehre zur Köchin in die Werkstatt ihrer beiden Onkel. Die BauernZeitung wirft einen Blick in die Welt des traditionellen Handwerks.

Von Sera Hostettler

Publiziert am Freitag, 2. Oktober 2020 07:12

Lesedauer 6 Minuten

Thema Bäuerinnen

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Vorsichtige und präzise Bewegungen sind gefragt, bei der Herstellung von Glocken. (Bild BauernZeitung/Sera J. Hostettler)

In der Werkstatt fühlt sich Joëlle Gusset wohl. Die junge Frau ist seit sechs Jahren als Glockengiesserin im Familienbetrieb Gusset tätig und stört sich, dass Kuverts mit technischem Inhalt nur an den Mann adressiert werden. (Bilder lmc/sjh)

Rund die Hälfte aller Aufträge der Glockengiesserei Gusset sind Geschenke für spezielle Anlässe, so wie diese Glocke hier.

Die Legierung aus geschmolzenem Kupfer und Zinn wird vorsichtig in die vorbereiteten Formkästen eingegossen.

Die mit quarzhaltigem Natursand eingefüllte Mantelform prägen die Glockengiesser mit Stempeln aller Art.

Es zischt, dampft und hämmert in der Werkstatt des Familienunternehmens Gusset. Hinter der Giesserei leuchtet das imposante Stockhorn wie ein Ölgemälde aus der Romantik. In der authentischen, dunklen Halle treffen wir auf Joëlle Gusset. Sie ist Mitglied der Familie, welche im bernerischen Uetendorf in der neunten Generation Glocken giesst. «Unser Nachname hat aber nichts mit der Bezeichnung unseres Handwerks zu tun»,…

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