«Weltweit trägt die Nutztierhaltung soviel zur Klimaverschlechterung bei wie alle Autos, Lastwagen, Flugzeuge, Züge und Schiffe zusammen», schreibt Greenpeace. Die Umweltschutzorganisation hat am Montag ihre Neue Vision der Tierhaltung 2050 vorgestellt. Die Vision: Den Konsum von Fleisch und Milchprodukten bis ins Jahr 2050 weltweit zu halbieren.
Urwaldabholzung und Gewässerverschmutzung
Tierische Produkte seien «für den Löwenanteil» (60%) der ernährungsbedingten Klimaemissionen verantwortlich. Fleisch und Milchprodukte seien jene Bestandteile der Nahrung, die das Klima und die Umwelt am schwersten schädigen würden. Das Ernährungssystem, insbesondere die Nutztierhaltung und der Anbau von Futtermitteln, sei ausserdem eine der Hauptursachen von Urwaldabholzung, von Todeszonen in den Ozeanen sowie von Gewässerverschmutzung. Die industrielle Landwirtschaft im Allgemeinen und die Nutztierhaltung im Besonderen trügen massgeblich zum globalen Biodiversitätsverlust bei.
Höhere Sterblichkeit
Eine fleischreiche Ernährung sei ausserdem weltweit einer der Hauptrisikofaktoren für vorzeitige Mortalität durch Diabetes und Krebs sowie für Herz- und Kreislauferkrankungen. Zudem stellt Greenpeace den Antibiotika-Einsatz bei Nutztieren an den Pranger. «Die volkswirtschaftlichen Kosten der gesundheitlichen Folgen des hohen Fleisch- und Milchkonsums sind immens», heisst es weiter.
Hühner- und Schweinemast nicht mehr fördern
Greenpeace fordert deshalb eine Umlagerung von Subventionen, von den industriellen Fleisch- und Milchproduzenten weg hin zu ökologisch produzierenden Betrieben. Das heisse zum Beispiel, keine weitere Förderung von Hühner- und Schweinemästereien sowie von Milchbetrieben, die auf einen hohen Kraftfuttereinsatz setzen. Der Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung müsse weiter stark reduziert werden.
jw