Es ist bewölkt und feucht. Pädu hält inne, um Luft zu holen, als er seinem Freund Dävu hilft, die Kühe auf die Alp unter der Marbachegg zu treiben. Ich kenne die beiden Jungen seit Jahren. Aber sie sehen plötzlich älter aus, wie Männer. Wir sind von oberhalb des Emme-Ufers hinaufgewandert. Auf der einen Seite liegt die Käseproduktion von Pädus Vater. Weiter flussaufwärts, auf der anderen Seite des Flusses, züchtet Dävus Familie Kühe und Ziegen und stellt Käse her. Pädus Favoriten liegen nur wenige Schritte unter ihm: der Hohgant-Käse und die Schangnauer Bergkönigin. Aber er ist zu der Erkenntnis gekommen, dass er nicht in den Familienbetrieb einsteigen wird, weil er lieber draussen ist.

«Als Dävu mich fragte, ob ich mit ihm auf die Alpauffahrt gehen möchte, habe ich mich sehr gefreut. Unsere Freundschaft geht bis in den Kindergarten zurück. Wir haben immer viel zu lachen. Ich habe viele gute Erinnerungen daran und ich denke, die Beziehung zu Dävu wird immer gut bleiben. Und bei seiner Familie auf der Alpauffahrt darf ich einen Chüejermutz tragen. Auf das freue ich mich jeweils speziell. Ich bin froh, in Schangnau aufzuwachsen, wo Traditionen mit Stolz weitergeführt werden und wo ich die Möglichkeit habe, zu sehen, wo unser Essen herkommt».