Nicht weniger als 147 Absolventinnen, die im April ihre Berufsprüfung Bäuerin mit Fachausweis (FA) erfolgreich abgelegt hatten, konnten heute Samstag (22. Juni) ihren Erfolg feiern. Petrus meinte es gut mit den Bäuerinnen. Denn der Fototermin, getrennt nach Kantonen im Vorfeld der Feier, konnte draussen inmitten der schönen Anlage des Arenenbergs in Salenstein im Kanton Thurgau stattfinden. 

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Die Zahlen beeindrucken

Bevor die scheidende Chefexpertin Marlen Betschart zur Vergabe der Ausweise schritt, hatte sie ein paar Zahlen parat. Die Absolventinnen stammen aus 18 Kantonen und weisen 53 unterschiedliche, vorherige Berufsabschlüsse aus. Die jüngste Absolventin ist 21 Jahre alt, die älteste 54, was ein Durchschnittsalter von genau 32,8 Jahren ergebe. [IMG 3]

Für die Projektarbeit seien Themen mit den Modulen Produktverarbeitung, Ernährung und Verpflegung, Gartenbau sowie Haushaltführung besonders beliebt gewesen. Das Modul Produktverarbeitung sei von 76  Absolventinnen gewählt worden, das Modul Ernährung und Verpflegung von 46 Frauen und das Modul Gartenbau von 57 Absolventinnen. Der absolute Renner war jedoch das Modul Haushaltführung, das 134 mal gewählt wurde. 

Preisgeld für die besten Abschlüsse

Wie jedes Jahr an der Feier im Sommer, vergab die Schweizer Agrarmedien AG, welche auch die BauernZeitung herausgibt, Preisgelder für die besten Abschlüsse. Heuer konnten sechs Frauen, welche die Noten 5,9 und 5,8 erreicht hatten, je ein Preisgeld von 500 Franken aus den Händen von Redaktor Viktor Dubský entgegennehmen. Es sind dies: 

Note 5,9: 
Habegger Sandra, Bülach ZH

Note 5,8: 
Künzi Sabrina, Frutigen BE
Veronika Bucher-Estermann, Malters LU
Casanova-Löpfe Diana, Siat GR
Portmann Nicole, Märwil TG
Jasmin Antonia Schwenter, Chateau-d`Oex VD. 

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Eine umfassende Ausbildung

Mehrfach wurde an der Feier die Wichtigkeit der Ausbildung Bäuerin FA erwähnt. So erklärte etwa Sandra Schmid-Koch, die Präsidentin der Prüfungsleitung Bäuerin: «Bäuerin FA / bäuerlicher Haushaltleiter ist eine Ausbildung, die Kopf, Herz und Hand ausbildet und nachhaltig ist.» Sie wünschte den Bäuerinnen Weitsicht, um mit offenen Augen zu erkennen, in welchen Bereichen der Betrieb breits nachhaltig unterwegs sei und wo Bedarf bestehe.  

Die Segel richtig setzen

Manuel Strupler, Vizepräsident Thurgauer Landwirtschaft und Nationalrat, überbrachte ein Grusswort. «Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.» Mit der Ausbildung zu Bäuerin FA seien die Segel für die Zukunft richtig gesetzt worden. Bäuerinnen seien die Nahtstelle zwischen Produzentin und Konsumentin sowie wichtige und glaubwürdige Botschafterinnen für die Landwirtschaft. [IMG 6]

Anne Challandes, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV), forderte die Bäuerinnen auf: «Traut euch Fragen zu stellen, euch selbstbewusst zu positionieren und auch Fragen zu Finanzen zur Diskussion zu stellen.»  [IMG 5]

Neues Wissen aneignen, zählt

Hört man sich bei den Absolventinnen um, wird die Vielfältigkeit der Ausbildung äusserst positiv hervorgehoben. Fränzi Heimann aus Hasliberg im Kanton Bern will mit ihrem Mann in ein paar Jahren den Betrieb übernehmen. Ihr ist jedoch wichtig, dass nicht nur der Mann drauskommt, sonder auch sie selbst. Sie komme nicht aus der Landwirtschaft, erklärte sie gegenüber der BauernZeitung. Um sich Wissen anzueignen, entschied sie sich für die Bäuerinnenausbildung, die sie als sehr vielfältig bezeichnet. 

Routine für Haushalt und Garten

Die Pflegefachfrau Anja Renggli aus dem luzernischen Finsterwald, «wollte etwas für mich machen», erzählte sie. Zudem interessierte es sie, ein neues Umfeld aufzubauen. Aus der Ausbildung nehme sie viele kleine nützliche Tipps, Routine für Haushalt und Garten sowie Freundschaften mit, die bleiben werden. Da ist sie sich sicher. Auch Johanna Sutter aus dem thurgauischen Eschlikon, fand die Ausbildung «sehr wertvoll». Auch wenn sie nun, anders als ursprünglich geplant, ihren elterlichen Hof mit ihrem Mann zusammen doch nicht übernimmt, bereue sie die Ausbildung überhaupt nicht. Sie profitiere vom erworbenen Wissen betreffend Haushalt und Garten. 

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