Eines der grössten Ereignisse meiner Schulzeit war ohne Zweifel jeweils im Frühling und Herbst das Zeitungssammeln im Dorf. Nicht nur wegen der Tatsache, dass man einen Tag weniger im Schulzimmer verbrachte. Sondern, weil wir genau wussten, bei welchen Häusern es Znüni oder Süssigkeiten zu holen gab, oder auch der eine oder andere Anatomie-Nachhilfe-Ratgeber abgegriffen werden konnte … So war die Sache mit dem Müll Trennen und Rezyklieren praktisch. Nun ist diese Tradition in vielen Gemeinden, aus welchen Gründen auch immer, leider ausgestorben, das Mülltrennen anonymer geworden. Und, obwohl heute vielerorts eine recht ansehnliche Entsorgungsstrasse steht, tun sich viele sehr schwer, diese zu benutzen. Und dies in der heutigen Geiz-ist-Geil-Zeit, wo man dort so vieles gratis entsorgen könnte.
Alles fliegt aus dem Autofenster
Eine saubere Abfalltrennung funktioniert oft nur im neuen Auto. Aludosen, Zigarettenstummel links, Papier und Plastik, rechts zum Fenster raus. Aus den Augen, aus dem Sinn. Schliesslich bezahlt man ja Steuern, um die Strasse putzen zu lassen. Am besten finde ich ja jene, welche ihre Müllsäcke (vor allem, wenn es solche sind, bei denen die Gebühren bereits bezahlt wurden!) im Wald oder am Wegrand entsorgen. Um Geld zu sparen! Ein 35-Liter-Sack kostet bei uns Fr. 1.10. Das gibt dann schon ein paar Büchsen von den guten Ravioli pro Jahr! In unserer Nachbargemeinde gibt es einen Entsorgungshof, bei welchem man sogar Plastikabfall bringen könnte … könnte! Nur ist das halt so ne Sache mit dem Abfall … er kann nicht laufen. Und so wird es wohl noch ne Weile dauern, bis der Müll, oder zumindest ein Teil davon, so wie es früher war, von selbst den Weg zum richtigen Container findet.