Dies führt auch zur Ausbreitung des Tieres. Anlässlich des 2. Süddeutschen Zeckenkongresses an der Universität Hohenheim in der kommenden Woche warnten Wissenschaftler am Donnerstag vor der Erkrankungsgefahr an Borreliose und FSME.
In Deutschland erreichte die Zahl der FSME-Erkrankten mit 420 Betroffenen 2013 laut Robert Koch-Institut (RKI) den bisherigen Rekordwert. 2012 waren es noch 195 Fälle. "Die Statistik zeigt, dass die FSME-Gefahr kontinuierlich steigt", sagte Parasitologin Ute Mackenstedt von der Uni Hohenheim.
Dies gilt auch für die Schweiz. Im Schnitt erkranken rund 100 Personen pro Jahr an FSME. Doch 2013 haben sich die FSME-Fälle im Vergleich zum Vorjahr von 95 auf 205 mehr als verdoppelt, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) auf seiner Webseite schreibt. Auch 2005 und 2006 hatten die gemeldeten FSME-Erkrankungen mit 200 bis 250 Fällen pro Jahr stark zugenommen.
Die Zecke bleibe das gefährlichste Tier Deutschlands, sagt Mackenstedt. "Es gibt kaum vergleichbare Organismen, die so viele Parasiten und Erreger übertragen können", erklärt sie. Und das RKI meldet, dass es in diesem Jahr bereits fünf FSME-Infektionsmeldungen gegeben habe.
Lähmungen und Krampfanfälle
Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion nach einem Zeckenstich liegt zwischen 1:50 bis 1:100. Symptome sind Lähmungen, Störungen der Koordination, des Sprechens und des Bewusstseins, sowie epileptische Anfälle. Ein tödlicher Krankheitsverlauf zeigt sich bei 1 Prozent der Betroffenen. Zur Vorbeugung gibt es eine Schutz-Impfung.
Im Falle einer Borreliose-Erkrankung ist bei früher Erkennung eine Behandlung durch Antibiotika vielversprechend. In Deutschland gibt es jährlich ungefähr 100'000 Borreliose-Fälle, in der Schweiz rund 10'000.
Die beste Vorsorge ist immer noch die Vermeidung eines Stiches. Bei einem Aufenthalt in der Natur empfiehlt sich laut Ärzten helle, geschlossene Kleidung und das spätere Absuchen des Körpers nach Zecken. Nach einem Stich sollte das Tier mit Pinzette oder einer speziellen Zeckenkarte rasch entfernt werden.
sda