Herr Belz, was macht für Sie die Arbeit als Jury-Präsident aus?
Das Ziel, Personen auszuzeichnen, die Positives und Nachhaltiges im Agrarmarkt bewegt haben, scheint mir wichtig, und gleichzeitig ist das eine schöne Aufgabe.
Sonst bewege ich mich in anderen Gremien, vorwiegend im Management und Marketing. Es tut gut, Menschen aus anderen Bereichen zu treffen, und es ist für mich einfach spannend, mit den verschiedenen Persönlichkeiten in der Jury zu diskutieren. Als Präsident ist es meine Aufgabe, unseren Weg zum gemeinsamen Entscheid zu moderieren.
Wie schwer fällt der Jury jeweils die Auswahl aus den eingereichten Vorschlägen?
Wir haben inzwischen über die Jahre rund 220 Vorschläge für die Auszeichnung. Trotzdem ist erstaunlich, wie gut wir uns in der Jury jeweils auf eine Person einigen können. Das hängt auch mit der guten Vorbereitung der Jury und ihren breiten Kenntnissen von der Landwirtschaft zusammen.
Die Jury entscheidet aufgrund «qualitativer Kriterien» und nicht aufgrund der Anzahl Nominationsstimmen. Welche Kriterien sind das?
Die interessierte Öffentlichkeit beziehen wir ein, damit wir uns auf eine reichhaltige Auswahl stützen können. Das ist kein Prozedere der Abstimmung. Wir halten aber wenig von einem starren Bewertungsschema. Jede ausgezeichnete Persönlichkeit ist einzigartig, und wir wollen auch verschiedene Initiativen in der vielfältigen Landwirtschaft aufgreifen. Gemeinsam erstellen wir eine Topliste, und die differenzierte Beurteilung folgt danach. In der Diskussion kommen Kriterien wie beispielsweise Wichtigkeit der Aufgabe in der Landwirtschaft, Persönlichkeit, nachhaltige Wirkung, positives Signal für die Landwirtschaft usw. ins Spiel.
Welche(r) Gewinner(in) ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Bis 2013 waren es acht Gewinner, da gelingt es mir noch leicht, die Übersicht zu behalten.
Jeder Preisträger ist mir besonders wichtig und auch im Nachhinein sind wir stolz, dass wir die richtigen Personen wählten. Nahe war mir beispielsweise 2012 Richard Wyss, weil ich selbst Imker bin.
Können Sie uns bereits etwas über die Qualität und die Anzahl eingereichter Vorschläge für den Agro-Star Suisse 2014 verraten?
Für 2014 wurden 39 neue Vorschläge für Persönlichkeiten eingereicht. Erneut finden sich darunter Schwergewichte der Landwirtschaft und auch Leute, mit speziellen und innovativen Initiativen. Es gibt ja so viele gute Leute an ihrem Platz. Wir hoffen, dass wir sie auch genügend wahrnehmen.
Interview Jeanne Woodtli