Die Delegierten stimmten der Umwandlung in einen Verein und der Namensänderung klar zu. 298 Anwesende votierten dafür, lediglich zwei sprachen sich dagegen aus. Mit der Namensänderung soll der Verband gegen aussen bekannter gemacht werden. Denn der Name Lobag ist ausserhalb der Landwirtschaft nur wenig geläufig. Weil der Name ausserdem veraltet ist – Lobag heisst "Landwirtschaftliche Organisation Bern und angrenzende Gebiete", obwohl mittlerweile nur noch Berner Bauern vertreten sind – wurde nun der Wechsel vollzogen.
Damit wird aus der Lobag der "Berner Bauern Verband". Die neue Abkürzung lautet BEBV, soll allerdings nicht aktiv verwendet werden. Die Eigenschreibweise "Berner Bauern Verband" in drei Wörtern wurde einerseits aus stilistischen Gründen gewählt, andererseits auch, um sich gegenüber dem früheren Namen Bernischer Bauernverband (dieser Bestand bis zur Lobag-Gründung 1997) abzugrenzen, wie Kommunikationsleiterin Katrina Ritter an der Medienorientierung vor der Versammlung sagte. Laut Präsident Hans Jörg Rüegsegger wurden im Vorstand verschiedene Varianten besprochen, bevor man sich für den neuen Namen entschied. Im neuen Logo steht jede Form und Farbe für eine der Verbandsleistungen (Interessenvertretung, Support, Versicherungen, Berufsbildung, Personaldienstleistungen, Rechtsdienst). Die neue Website lautete www.bernerbauern.ch . Die Zusatzkosten für die Namensänderung belaufen sich auf 52'000 Franken.
Grossen Einfluss auf den Verband wird die neue Form als Verein haben. So wird es nur Einzelmitglieder geben, wobei jedes eine Stimme hat. Bisher gab es Kollektivmitglieder, die pro 10 eine Stimme hatten. Dies führte einerseits zu einem Ungleichgewicht der Stimmen, andererseits zu Mutationen vor wichtigen Wahlen, wie Geschäftsführer Andreas Wyss sagte. Neu können sich die Mitglieder als Kollektiv zusammenschliessen und damit einen Rabatt auf die Beiträge erhalten, jedes darin vertretene Mitglied erhält aber seine Stimme. Ein Nebeneffekt: Neu wird es keine Delegierten-, sondern eine Mitgliederversammlung geben und an dieser könnten potenziell rund 11'500 Personen teilnehmen.
Mit dem Wechsel zum Verein wird auch die Mitgliedschaft neu geregelt: Wer die Rechnung bezahlt ist Mitglied, wer nicht bezahlt ist nicht Mitglied. Damit soll Klarheit bei der Stimmberechtigung geschaffen werden. Als Ziel setzt sich die Lobag auch, mehr Mitglieder zu gewinnen. Bisher sind 71 Prozent der Berner Bauern im Verband vertreten, was im Vergleich zu anderen Kantonalverbänden ein tiefer Wert ist und zu finanziellen Verlusten führt, da die Flächenbeiträge an den Schweizer Bauernverband für die gesamte Fläche bezahlt werden müssen.
Neu wird in der Lobag zudem die Fachkommission Milch eingesetzt. Sie wird künftig die Belange der zahlreichen Berner Milchbauern vertreten, nachdem die PO Lobag am 5. Mai an ihrer Versammlung voraussichtlich ihre Auflösung beschliessen wird. Einstimmig zum Präsidenten der neuen Fachkommission gewählt wurde Hans Marti aus Scheunen. Neu in den Grossen Vorstand gewählt wurde Daniel Weber aus Gerolfingen.
lid