Das berichtet ein internationales Forscherteam im Fachblatt "Science". Es nütze den Fröschen dann auch nichts, die Balzrufe schnell einzustellen, da sich die Wasserwellen mehrere Sekunden lang auf der Oberfläche eines Gewässers ausbreiten könnten.
Tungara-Frösche (Physalemus pustulosus) leben Teichen in Zentral- und Südamerika, aus denen sie Nacht für Nacht nach Weibchen rufen. Wouter Halfwerk vom Smithonian Tropical Research Institute in Panama und Kollegen hatten einige Playback-Experimente mit Plastikfröschen in einem kleinen Wasserpool durchgeführt.
Sie imitierten dabei entweder nur die Paarungsrufe der Frösche allein oder die Rufe kombiniert mit Wasserwellen. Flog eine Fledermaus heran, stellten die Forscher die Signale sofort ein - wie es auch ein echter Frosch beim Anblick einer Fledermaus tun würde.
Mehr Angriffe mit Wellen
Die Forscher beobachteten, dass die Frosch fressenden Fledermäuse (Trachops cirrhosus) deutlich häufiger auf die Plastikfrösche losgingen, wenn die Rufe mit Wasserwellen kombiniert waren als wenn sie allein kamen. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Fledermäuse die Mini-Wellen mit Hilfe ihres Echolotsystems wahrnehmen.
Denn wie weitere Untersuchungen zeigten, liefert eine wellige Wasseroberfläche andere Echolotsignale als eine glatte. Verbargen die Forscher die Frösche unter einem Blätterdach, griffen die Fledermäuse nicht an, vermutlich weil das Laub die akustischen Schlüsselsignale verzerrte.
In vorhergehenden Experimenten hatten die Forscher bereits herausgefunden, dass auch andere Männchen auf die von ihren Artgenossen erzeugten Wasserwellen reagierten. Wenn sich das sendende Männchen in unmittelbarer Nähe befand, hörten die anderen Männchen häufig selber auf zu rufen und leerten teils ihre Schallblasen. Vermutlich bereiteten sie sich darauf vor, zu fliehen oder anzugreifen, schreiben die Wissenschaftler.
"Der Klang stellt den offensichtlichen Teil der Frosch-Kommunikation dar", erläuterte Erstautor Wouter Halfwerk. "Dennoch sind es die durch die Rufe erzeugten Wasserwellen, die das Verhalten konkurrierender Männchen änderten."
Nachteile entstünden den Fröschen dadurch, dass gänzlich unbeabsichtigt auch die Fledermäuse diese Signale deuten könnten und sie nutzen, um Jagd auf die Frösche zu machen.
sda/dpa