Wie hoch der Schaden ausfällt, der Bell durch die Besetzung des Schlachthofes in Oensingen vor anderthalb Wochen entstanden ist, werde noch eruiert, sagte ein Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Momentan gehe man von einer Schadenshöhe mindestens im oberen fünfstelligen Bereich aus.
Die zivilrechtlichen Ansprüche wird Bell im Rahmen der diversen von der Staatsanwaltschaft eröffneten Verfahren geltend machen. Je nach Ausgang der Strafverfahren in der Schweiz werde auch Rechtsschutz in jenen Ländern gesucht, aus denen die Aktivisten stammen, so der Bell-Sprecher.
Räumung mit Bolzenschneidern
Die an der Besetzung beteiligten Tierschutz-Aktivisten stammten namentlich aus Frankreich und Belgien. Sie waren am 21. November am frühen Morgen auf das Bell-Gelände in Oensingen gedrungen und hatten jenen Bereich besetzt, wo Rinder zur Schlachtung angeliefert werden. Nachdem Gespräche mit den Aktivisten zu keinem Resultat geführt hatten, begann die Polizei am Mittag mit der Räumung.
Da Tierschützer sich teilweise in den Treibgängen angekettet hatten, mussten diese zunächst mit einem Bolzenschneider losgemacht werden. Erst gegen 20 Uhr war die Besetzung beendet, wobei es bei der Räumung auch zu Zwischenfällen gekommen ist, bei der sich einige Personen leicht verletzt hatten. Die über 130 an der Besetzung beteiligten Aktivisten müssen sich nun strafrechtlich verantworten, unter anderem wegen Hausfriedensbruch.
Bell ist ein börsenkotiertes Unternehmen, das vom Grossverteiler Coop kontrolliert wird. Neben Fleischwaren stellt es auch eine breite Palette an Convenience-Produkten und Schnittsalaten her. Unter anderem gehören die Marken Hilcona und Hügli zur Bell-Gruppe. Mit rund 12'000 Mitarbeitenden kommt Bell auf einen Jahresumsatz von rund 4 Milliarden Franken.
sda