Über Jahre hinweg begleitete der Regissuer Beat Bieri die Familie Gisler und zeigt sich beeindruckt: Dass man das Wildheuen überhaupt noch macht, nicht nur wegen der Anstrengung, sondern auch angesichts der Gefahr. Dann auch von der Tochter Julia Gisler, die sich zur Landwirtin ausbilden liess und nun das Werk ihres Vaters weiterführt. Die ganze Familie habe ihn überzeugt, sowohl als Bauern wie auch als Menschen, sagt Bieri gegenüber der BauernZeitung.

Noch einmal zum Leben erwecken

Eigentlich hätte der Luzerner Filmer ein Porträt über einen Bergbauern machen wollen, für das später die Übergabe an die nächste Generation gefilmt werden sollte. Doch der Tod von Sepp Gisler im Sommer 2016 gab dem Werk eine völlig neue Wendung. Der Bergbauer starb bei seiner geliebten Tätigkeit, als er an den steilen Hängen des Rophaien abrutschte. Herausgekommen sind eindrückliche Bilder und Szenen aus dem Leben und Schaffen eines Mannes, der nicht nur erfolgreich einen Bergbauernhof betrieb, sondern auch leidenschaftlicher Wildheuer und Volksmusiker war. Weit über die Kantonsgrenzen hinaus war er bekannt als "Axiger Sepp". Besonders betont der Regisseur Gislers Beziehung zu dessen Sohn Dominik, der mit dem Down-Syndrom geboren wurde. "Sepp bemühte sich sehr um ein vielfältiges Leben für Dominik, so war er auch Teil der Familien-Ländlerkappelle", weiss Bieri. "An der Vorpremiere habe ich realisiert, dass Sepp Gisler im Film noch einmal lebendig wurde", fasst er seine Eindrücke in Worte.

ag

Der Film läuft heute Abend um 20.05 Uhr auf SRF 1 oder ist in 30 Tagen online verfügbar auf Play SRF.