Im Schweizer Tourismus wurden im letzten Jahr gleich reihenweise neue Höchststände aufgestellt. 38,8 Millionen Übernachtungen verzeichneten hiesige Hotels und Kurbetriebe im letzten Jahr, das ist gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 3,8 Prozent, wie die Daten des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen. Nicht einmal im Spitzenjahr 2008 gab es so viele Logiernächte.

Berggebieten fehlen 43 Prozent

Auch in Europa legten die Übernachtungszahlen 2018 um 3,3 Prozent zu. Seit 2008 zeigt die Kurve der Logiernächte allerdings nach unten - diese Verluste konnten auch durch die jüngste Erholung nicht wettgemacht werden.

Das weniger europäische Gäste in die Schweiz kommen, trifft vor allem die Bergregionen. Diese haben in den letzten zehn Jahren 43 Prozent der Logiernächte eingebüsst. Wachsen konnten dagegen vor allem die Städte, die vom Trend zu den Städtereisen profitierten. Zum Vergleich: Während in Zürich die Zahl der Logiernächte seit 2008 von 4,9 auf 6,3 Millionen anstiegen, gab es in Graubünden einen Rückgang von 6,2 auf 5,1 Millionen Übernachtungen.

Gäste bleiben weniger lang

Nicht nur das Wetter und die Wechselkurse prägten diese Entwicklung, sagte Hotelleriesuisse-Präsident Andreas Züllig. "Es gibt auch einen Trend zu kurzfristigen Buchungen und Kurzaufenthalten." So kamen im Bündnerland 2018 nur 2 Prozent weniger Gäste an als noch 2008. Weil diese aber weniger lange blieben, gaben die Logiernächte dennoch um fast ein Fünftel nach. Und auch bei den Preisen standen die Hotels unter Druck.

Schritte zum starken Tourismus

Die aktuelle Erholung ist laut Schweiz Tourismus deshalb bloss ein erster Schritt auf dem Weg zurück zu den starken Jahren. Dieses Jahr will Schweiz Tourismus weitere Schritte gehen: Einerseits soll speziell der Weintourismus ins Zentrum gestellt werden. So steht im Sommer mit dem Fête des Vignerons am Genfersee auch ein Generationenereignis auf dem Kalender.

Andererseits will die Tourismusorganisation vermehrt Schweizer Spas und Spitäler vermarkten. Damit sollen vor allem Gäste aus Russland und den Golfstaaten, China, Grossbritannien oder Skandinavien angezogen werden. Der Gesundheitstourismus werde zunehmend zur dritten starken Säule neben dem klassischen Ferientourismus und dem etablierten Geschäftstourismus.

sda