Sie sind Rivalen. Sie buhlen alle um die Braut. Doch punkto Trends 2014 harmonieren sie. Hochzeitsmagazine stellen heuer schon auf dem Cover klar: Spitzen, offenes Haar, ein leichter Hippie-Touch sind für Bräute Trumpf. Retro ist angesagt.
«Vintage ist jetzt richtig Trend», weiss Aleksandra Krawczyk. Die Brautmode-Expertin ist Geschäftsführerin der Zürcher Filiale von Liluca Pronuptia Suisse. Doch nicht nur eine Prise Flowerpower würzt die diesjährige Brautmode. Die 20er-Jahre sind ebenfalls Top, Purismus mit klarem Schnitt, ein bisschen streng. «Die Kleider sind allgemein höher geschlossen, mit kurzen
oder langen Ärmeln», erklärt die Fachfrau.
Doch auch Klassiker, das schulterfreie Corsage und die nach unten weite A-Form, sind immer aktuell. Gefragt sind generell leichte Stoffe, etwa Seide oder Chiffon.
Schon lange passé ist die Braut in Weiss. Warme Töne wie Elfenbein oder Champagner schmeicheln dem Teint meist mehr. 2014 ist Altrosa ebenfalls eine angesagte Variante. Wer doch kalte Farbtöne bevorzugt, hält sich an stahlblau oder silbergrau.
Die richtige Wahl braucht Geduld
«Die modebewusste Frau, die im Alltag immer mit den Trends geht, will auch für ihre Hochzeit, was in ist», schildert Aleksandra Krawczyk. Doch letztendlich ist der Stil des Brautkleids eine sehr persönliche Angelegenheit. Der Geschmack der Braut, ihre Körperproportionen, aber auch Ort und Stil des Fests bestimmen mit, was passt. Ein Hochzeitskleid zu wählen darf ausgekostet werden. Zeit sollte keine Rolle spielen.
«Brautgeschäfte sind keine Kaufhäuser, das wird oft unterschätzt», meint Aleksandra Krawczyk. «Sie bieten eine richtige Stilberatung an. Viele Frauen kommen zwar schon mit einer Vorstellung, was sie tragen möchten. Aber oft entspricht diese gar nicht ihrem Typ.»
Der Expertin aus Zürich gefällt dieser Aspekt ihrer Arbeit ganz besonders: «Jede Kundin ist eine individuelle Herausforderung. Es ist spannend zu sehen, wie die Braut sozusagen mit den Kleidern wächst, wie sie erkennt, was passt und was nicht. Sie soll sich mit ihrem Kleid voll identifizieren können und spüren: Das bin ich. Das gleiche gilt für Accessoires und Frisuren.»
Aleksandra Krawczyk schätzt darum auch, dass sie auf die Kleiderpalette europäischer Ateliers zurückgreifen kann. Denn im Gegensatz zur fernöstlichen Massenproduktion sind bei ihnen persönliche Änderungswünsche an den Modellen möglich. Im hauseigenen Atelier des Fachgeschäfts wird das Kleid noch angepasst, damit es wie angegossen sitzt.
Den Wohlfühlfaktor miteinbeziehen
Mode ist aber nicht nur ein Hingucker. Mode bestimmt auch den Tragkomfort eines Kleides. Denn nicht jeder Schnitt bietet die gleiche Bewegungsfreiheit. Und ein Hochzeitsfest dauert lang.
Wer sich trendbewusst für Ärmel entscheidet, nimmt etwas weniger Spielraum für den Oberkörper in Kauf. Aleksandra Krawczyk hält fest: «Alle Kleider mit Ärmeln sind auf Taille geschnitten, diese ist der engste Punkt. Das schränkt in der Bewegung etwas ein. Mehr Raum bietet die Korsage. Mit Spitzenjacken oder Boleros ergibt sich optisch fast der gleiche Effekt, aber die Bewegungsfreiheit ist grösser.»
Auch im engen Meerjungfrauenschnitt durch den grossen Tag zu trippeln, ist nicht aller Frauen Sache. Raffiniert hilft hier das Kleid mit abnehmbarem Unterteil. Reiss- oder Klettverschluss garantieren in der Kirche den vollen Effekt, der sich nach unten verjüngenden Silhouette,
am Abend aber mehr Beinkomfort. Ebenso lassen sich weite, bodenlange Roben in sexy Minis verwandeln.
Der Mann in hellem
bis dunklem Blau
Wer denkt, die Hochzeitsmode für Herren sei hingegen langweilig, der irrt. Auf konventionelle Anzüge sind heiratswil
lige Männer längst nicht angewiesen. Dafür sorgen Designer mit viel Fantasie. Trendsetter sind dieses Jahr aber auch hier die 20er-Jahre. «Frack, Zylinder und Stock sind wieder im Kommen», beschreibt Fachfrau
Aleksandra Krawczyk, «und
beeinflusst von James-Bond-
Filmen fragen Herren häufig nach einem Smoking.»
Farblich ist der modebewusste Bräutigam dieses Jahr vor allem mit hellem bis dunklem Blau voll im Trend. Wer sich damit nicht anfreunden kann, wählt am besten Braun.
Männer zu beraten ist übrigens nicht einfach, im Gegenteil. «Sie sind manchmal kompli-zierter als Frauen», schmunzelt die Zürcher Geschäftsfrau, «das hängt jedoch auch davon ab, wie viele Begleitpersonen zur Beratung mitkommen.»
Entscheiden sollen aber in jedem Fall der Bräutigam und auch die Braut selbst.
Sanna Bührer Winiger
Brautmode: Die Ausstrahlung verstärken
Die Hochzeitsmode ist geprägt von Trends. Wichtiger als diese ist jedoch, dass sich das Brautpaar mit seinen Kleidern identifizieren kann.
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt abonnieren und informiert bleiben.
BauernZeitung abonnieren